«Wir kommen keinen Schritt weiter, wenn wir ein Problem zu lösen versuchen, indem wir ein anderes Problem verschärfen», sagte Müller am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Saarbrücken. Der
Klimawandel durch den CO2-Ausstoß sei das große Problem. «Der Gedanke, die Kernenergie durch eine Energieform zu substituieren, die zu einer massiven Verschärfung der Probleme beim Klimawandel führt, wäre daher keine gute Idee. Das ist nicht nachhaltig.»
Müller sprach sich auch gegen Forderungen aus, nach der Atomkatastrophe in Japan das Auslaufen des Kohlebergbaus in Deutschland zu stoppen. Der Grund für den Kohlekompromiss, der ein Ende des Bergbaus in Deutschland 2018 vorsieht, sei «primär ein ökonomischer und kein ökologischer» gewesen. «Der Gegner der deutschen Kohle war nie die Kernenergie sondern die Import-Kohle. Und die ist nach wie vor deutlich günstiger», sagte Müller.
Zudem verwies der Regierungschef auf die heftigen Erderschütterungen in der Primsmulde, die 2008 zu großen Schäden geführt und Grund für das vorzeitige Auslaufen des Bergbaus an der Saar 2012 waren. Für dieses Problem sei bis heute keine Lösung gefunden worden, betonte Müller. Zuvor hatten führende saarländische Politiker gefordert, über 2012 hinaus an der Saar Kohle zu fördern.
Auch aus Nordrhein-Westfalen kamen entsprechende Äußerungen. So sagte der Fraktionsvorsitzende der
SPD im Düsseldorfer Landtag, Norbert Römer, der «Rheinischen Post» (Donnerstagsausgabe): «Ich habe immer gesagt, dass es nicht richtig sein kann, unsere Lagerstätten abzuschließen und die Schlüssel wegzuwerfen.» Er habe das Jahr 2018 «nie zwangsläufig für ein Enddatum gehalten», an dem die Kohleförderung an Rhein und Ruhr auslaufe. (dpa)