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31.03.2011 | 15:14 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenbau - Einsatz von Wachstumsreglern im Getreide

Dresden - Der Erfolg, Lager im Getreide zu vermeiden, hängt nicht nur vom Grad der Einkürzung der Getreidehalme ab. Gute Verankerung im Boden und ein verstärkter Halmgrund sind weitere wichtige Faktoren.

Praxis-Tipp Getreide

Die Dosierung von Wachstumsreglern wird vorrangig von der Sortenanfälligkeit bestimmt. Darüber hinaus beeinflussen Bestandesdichte, Stickstoffdüngung, Stickstoff-Nachlieferung, Bodenart und Wasserversorgung den Umfang und die Höhe der Wachstumsreglergaben.


Winterweizen

An schlecht bestockten oder von umfangreichen Blattverlusten gekennzeichneten Winterweizenbeständen ist die Anwendung von CCC in der Bestockungsphase vorteilhaft. Dadurch wird die Entwicklung der Seitentriebe angeregt, die somit tendenziell ihren Entwicklungsrückstand aufholen können. Eine zweite CCC-Gabe im Stadium BBCH 30/31 kann zur Absicherung der Lagervermeidung folgen. Gute Ergebnisse bringen auch Spritzfolgen mit einer CCC-Vorlage, gefolgt von 0,4 l/ha Moddus oder von 0,5 l/ha Medax Top + 0,5 kg/ha Turbo im Stadium BBCH 31-32.


Wintergerste

Auf lagergefährdeten Standorten erreicht folgende Kombination ein gutes Kosten-Ertragsleistungs-Verhältnis:

1. Applikation im Stadium BBCH 31-32 mit 0,4-0,5 l/ha Moddus,

2. Applikation im Stadium BBCH 39-49 mit 0,4-0,5 l/ha Camposan Extra.

Auch zwei Teilgaben von Medax Top sind wirksam. Bei der zweiten Gabe verbessert die Zumischung von Camposan Extra die Lagerfestigkeit.


Winterroggen / Triticale

Auf besseren Standorten und bei höherer Lagergefahr ist die kombinierte Anwendung von 0,8 l/ha CCC/Cycocel 720 + 0,3 l/ha Moddus im Stadium BBCH 31-32, gefolgt von 0,5–0,6 l/ha Camposan Extra im Stadium BBCH 39-49 erfolgversprechend. Bei leichter bis mittlerer Lagergefährdung ist eine Behandlung mit Moddus im Stadium BBCH 32-37 oder mit Camposan Extra im Stadium BBCH 39-49 ausreichend. Ausführliche Auskünfte gibt die Broschüre »Hinweise zum sachkundigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau und auf dem Grünland 2011«. Diese Broschüre kann bei den amtlichen Pflanzenschutzdiensten der Länder Brandenburg, Sachsen und Thüringen bestellt werden.  

Quelle: H. Bär / LfULG Dresden

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