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31.05.2011 | 14:00 | EHEC-Seuche 

EHEC-Erreger auf spanischen Gurken nicht Epedemie-Auslöser

Hamburg - Der auf spanischen Gurken in Hamburg entdeckte EHEC-Erreger hat offenbar nicht die Erkrankungswelle im Norden ausgelöst.

EHEC-Erreger
(c) proplanta
Das habe eine entsprechende Laboruntersuchung bei zwei der drei sichergestellten spanischen Gurken ergeben, sagte die Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag. Es zeigte sich bei den zwei Proben keine Übereinstimmung mit dem Erreger des Typs O104, die aus den Stuhlproben der Patienten isoliert wurden.
Zwar sei auf den Gurken EHEC-Erreger nachgewiesen worden, allerdings nicht der Stamm, der die Erkrankungen ausgelöst habe. «Nach wie vor ist die Quelle nicht identifiziert.» Die Ergebnisse zweier weiterer Proben lägen noch nicht vor. Die Warnung in Hamburg bleibe aufrechterhalten, keine Gurken, Tomaten und Salate zu essen.


Gemüseernte eingestellt - trotz negativer EHEC-Befunde

Eine der größten Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse bundesweit, die Mecklenburger Ernte, hat am Dienstag die Gemüseernte eingestellt. Obwohl alle Salate und Gemüse nachgewiesenermaßen frei von dem gefährlichen EHEC-Darmkeim seien, nehme der Handel immer weniger ab, sagte der Geschäftsführer der Organisation, Klaus-Dieter Wilke, der Nachrichtenagentur dpa. «Die Lage für die Erzeuger verschärft sich weiter.»

Der Absatz von frischem Gemüse sei um deutlich mehr als die Hälfte eingebrochen. Der Organisation gehören sechs Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. Die deutschen Erzeugerorganisationen werden nach Angaben ihrer Bundesvereinigung turnusmäßig untersucht. Aus den Laborbefunden gehe bei allen Produkten der Mecklenburger Ernte der Status «EHEC-frei» hervor, teilte die Vereinigung in Bonn mit.

Die betroffenen Gemüseanbauer verlangen vom Staat eine Entschädigung für ihre Einbußen. «Wir sehen ein, dass Verbraucherschutz vor ökonomische Interessen geht», sagte Wilke. «Aber Verbraucherschutz kann nicht auf dem Rücken der Erzeugerbetriebe ausgetragen werden.» Wegen einer Entschädigung sei die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen bereits mit der Politik im Gespräch. (dpa)
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