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20.05.2013 | 15:48 | Blutsauger 

So schützen Sie sich vor Zeckenstichen

Potsdam - In der warmen Jahreszeit werden jetzt wieder Zecken aktiv. Sie können Krankheiten wie Borreliose oder die FrühSommerMeningoEncephalitis (FSME), eine Form der Hirnhautentzündung, übertragen.

Zeckenstich
(c) proplanta
Deshalb rät Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack, sich möglichst wirksam vor Zeckenstichen zu schützen: „Dazu gehört, im Wald nur die Wege zu benutzen sowie geschlossenes Schuhwerk und lange Hosen zu tragen. Nach dem Spaziergang sollten die Kleidung und der Körper nach Zecken abgesucht werden. Findet man eine Zecke, ist diese schnellstmöglich und sachgerecht von der Haut zu entfernen.“

Insbesondere wer sich im hohen Gras oder Unterholz aufhält, sollte laut Tack einige Vorsichtsmaßnahmen beachten: Geschlossene, möglichst helle Kleidung mit langen Ärmeln, lange Hosen mit enganliegenden Hosenbeinen und (halb-)hohes Schuhwerk tragen. Das macht es den Zecken schwerer, einen Zugang zur Haut ihrer Opfer zu finden. Helle Kleidung hat zudem den Vorteil, dass man Zecken gut darauf erkennen und rechtzeitig entfernen kann. Insektenabweisende Mittel können Zecken zumindest eine Weile abhalten, müssen aber regelmäßig neu aufgetragen werden.

Nach einem Aufenthalt im Freien die Kleidung zu Hause gut ausschütteln, Körper und Kleidung gründlich nach Zecken absuchen und möglichst gleich duschen. „Wer schnell und gründlich handelt, kann die Gefahr einer Infektion erheblich verringern“, so die Ministerin.

Während FSME vor allem in Süddeutschland vorkommt und in Brandenburg kein wesentliches Risiko darstellt, ist die Borreliose in ganz Deutschland ein ernsthaftes Infektionsrisiko. Seit zehn Jahren besteht im Land Brandenburg eine Meldepflicht für Lyme-Borreliose. Im Jahr 2012 waren rund  900 Menschen im Land  an einer Borreliose erkrankt, das waren 700 Erkrankungen weniger als 2011. „Der beste Schutz vor einer Borreliose ist, Zeckenbisse zu vermeiden. Eine Impfung gibt es nicht“, so Tack.

Die Borreliose wird durch ein Bakterium verursacht, das von der Zecke auf den Menschen übertragen wird. Die Krankheit kann in mehreren Stadien verlaufen. Sie tritt Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich mit einer umschriebenen Hautrötung auf. Später können Herz-, Gelenk- oder Nervenerkrankungen hinzu kommen. Eine Behandlung mit Antibiotika ist bei rechtzeitiger Diagnose gut wirksam.

Die FSME wird durch einen Virus verursacht, das von der Zecke übertragen wird. Risikogebiete in Deutschland sind Landkreise in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern sowie einige Landkreise im südlichen Hessen und Thüringen und jeweils ein Landkreis in Rheinland-Pfalz und im Saarland. „Gegen FSME kann man sich vorbeugend impfen lassen. Wer in Risikogebieten einen Urlaub plant, sollte sich von seinem Hausarzt über die Impfung beraten lassen“, empfiehlt Tack. (Pd)
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