(c) proplanta Das Berliner Robert Koch-Institut rät zur Vorsicht. Die Infektionsepidemiologin Christina Frank erklärt, wie man sich schützen kann.
Welche Infektionsgefahren bestehen aus Ihrer Sicht für Helfer und Betroffene in den Hochwassergebieten?
Frank: «Das Überschwemmungswasser enthält Umwelt- und Fäkalkeime. Diese können zum Beispiel durch Hautwunden in den Körper eindringen. Dann können sich Wunden entzünden. Und bei Aufräumarbeiten in stehendem Wasser, oder nachdem es abgelaufen ist, kann man sich leicht verletzen. Wunden sollte man also vor Kontakt mit dem Wasser schützen.»
Was kann passieren, wenn man das Wasser schluckt?
Frank: «Dann drohen vor allem Durchfallerkrankungen, oder auch Hepatitis A. Lebensmittel, die nicht wasserdicht verpackt waren und mit dem Wasser in Kontakt gekommen sind, sollte man nicht mehr verwenden. Und natürlich sollte man auch kein Obst und keinen Salat in diesem Wasser waschen und es auch nicht trinken. Wo die Trinkwasserversorgung durch die Flut unterbrochen ist oder war, geben die lokalen Behörden Hinweise. Sie empfehlen zum Beispiel, das Trinkwasser abzukochen.»
Welche Impfungen empfehlen Sie?
Frank: «Da in dem Wasser auch viel aufgeschwemmte Erde enthalten ist, besteht die Gefahr von Tetanus. Wer in den betroffenen Gebieten arbeitet und Kontakt mit Wasser und Schlamm hat, sollte auf einen aktuellen Tetanusimpfschutz achten und sich gegebenenfalls jetzt impfen lassen.»
Auf was ist noch zu achten?
Frank: «Noch wichtig ist, dass auch kleine Mengen dieses Wassers oder des zurückbleibenden Schlamms Keime übertragen können. Das betrifft zum Beispiel Raucher, wenn sie mit nassen oder schmutzigen Fingern die Zigarette an den Mund führen.» (dpa)
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