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27.05.2018 | 06:27 | Luftverschmutzung 

Stickstoffdioxide können Einfluss auf Allergien nehmen

Berlin - Luftverschmutzung durch Stickstoffdioxid (NO2) könnte nach Aussage der Bundesregierung Allergien verstärken.

Luftverschmutzung
Ministerium: Stickstoffdioxid könnte Allergien beeinflussen. (c) proplanta
«Verschiedene wissenschaftliche Studien weisen auf eine mögliche Zunahme der Allergenität von Pollen durch Stickstoffdioxid hin», heißt es in der Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Grünen-Anfrage, über die zuvor das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag) berichtete.

Zudem deuteten mehrere Studien auf einen statistischen Zusammenhang zwischen steigender NO2-Konzentration und der Zunahme allergischer Beschwerden hin. Das Ministerium betonte zugleich, dass diese Art der Luftbelastung in Deutschland rückläufig sei.

Als wichtiger Verursacher von zuviel NO2 gelten Diesel-Abgase. Die EU-Kommission will Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen, da Grenzwerte für die Luftbelastung seit Jahren in vielen Städten überschritten werden. Die Grünen-Abgeordnete Bettina Hoffmann sagte dem RND, die Bundesregierung komme ihrer Verantwortung nicht nach, die Gesundheit besonders sensibler Menschen zu schützen.

Die Regierung hat mehrere Fördermaßnahmen für saubere Luft auf den Weg gebracht. Die Koalition streitet aber seit Monaten darüber, ob auch Umbauten direkt an Motoren für eine stärkere Reduzierung des Schadstoffausstoßes durchgesetzt werden sollen. Die Autoindustrie lehnt solche Hardware-Nachrüstungen ab.

Anfang März schrieb das Umweltbundesamt (UBA) in einem zusammenfassenden Bericht, dass NO2 zu einer «Hyperreagibilität» der Bronchien führen kann. Hyperreagibilität gelte als Risikofaktor für die Entwicklung allergischer Atemwegserkrankungen.

Laut UBA war im Jahr 2014 eine Langzeitbelastung mit Stickoxiden für rund 14 Prozent der bestehenden Asthma-Fälle verantwortlich. Zudem könnten Luftschadstoffe die Pollen selbst verändern. Die damit verbundene veränderte Interaktion mit dem Immunsystem könne daher auch die allergische Reaktion verändern.
dpa
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