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09.08.2020 | 15:27

Senf-Allergie: Kreuzreaktion mit Raps eher unwahrscheinlich

Berlin - Senf-Allergiker müssen sich beim Konsum von Lebensmitteln, die Zusätze von Raps enthalten, wahrscheinlich nicht um ihre Gesundheit sorgen.

Senf-Allergie
(c) proplanta
Das zeigt eine Studie von Forschern des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie Leipzig, die mit Unterstützung der Union zur Förderung von Oelund Proteinpflanzen (UFOP) eine mögliche Kreuzreaktivität von Senf- und Rapsproteinen untersucht haben.

Wie die UFOP erläuterte, wird bei Rapsprotein aufgrund der botanischen Verwandtschaft von Raps und Senf ein allergenes Potential vermutet. Die Untersuchungen des Fraunhofer-Teams um Dr. Elke Ueberham mit monoklonalen Mausantikörpern habe jedoch gezeigt, dass trotz der großen Ähnlichkeit der Proteinfraktionen von Raps und Senf nur sehr wenige der untersuchten Senf-Antikörper auch an die Raps-Napin-Fraktion gebunden hätten.

Auch die Bindung der untersuchten Antikörper-Klone an die Cruciferin-Fraktion lasse eher auf eine geringere Kreuzreaktivität schließen. Insgesamt sei eine starke Abhängigkeit der Bindung der Antikörper von der jeweiligen Extraktionsbedingung festgestellt worden.

Da Raps künftig eine wertvolle pflanzliche Proteinquelle auch in der Humanernährung darstellen könne und technologische Forschungsvorhaben für die Entwicklung entsprechender Gewinnungsverfahren liefen, haben die geringen Hinweise auf eine Kreuzreaktivität zu einer Senf-Allergie nach Darstellung der UFOP große Bedeutung.

Der Forschungsbericht zum Projekt „Allergenes Potential des nicht kennzeichnungspflichtigen Lebensmittel-Zusatzes Raps unter besonderer Berücksichtigung der Kreuzreaktivität mit Senf“ kann auf der Webseite der UFOP heruntergeladen werden.
AgE
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