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30.04.2011 | 11:03 | Enthornung nicht zwangsläufig notwendig 

Kühe mit Hörnern: Auf das Management kommt es an

Bonn - Das Management einer Hörner tragenden Kuhherde erfordert deutlich mehr Aufmerksamkeit und eine intensivere Betreuung, die einen größeren Zeitaufwand nötig macht

Kuh mit Hörnern
Ein weiterer entscheidender Aspekt "PRO Hörner" sind die baulichen Voraussetzungen. Das berichten Anne Verhoeven und Anja Hauswald vom Ökobetrieb des Landwirtschaftszentrums Haus Riswick in Kleve. Dort tragen inzwischen über 90 Prozent der Milchkühe Hörner. Seit der Umstellung im Jahre 2000 wird auf die Enthornung der Kälber verzichtet. Das ging aber nicht problemlos. Umstallen oder Umtreiben sowie "stierige Tiere" sorgten immer wieder für Unruhe.

Die Anforderungen an das Herdenmanagement sind hoch und die stallbaulichen Voraussetzungen müssen stimmen: Das gilt für Fressgitter, Kraftfutterstationen, die Beachtung von Sackgassen und Engpässen, eine genügende Zahl von Liege- und Tränkeplätzen. Aber auch der Bodenbelag und die Übergänge in den Auslauf können Einfluss nehmen.

Wenn die Futtervorlage knapp ist und zu wenige Tränken vorhanden sind, gerät das System ebenso leicht aus den Fugen wie bei zu hoher Bestandsergänzung. Wichtig ist auch die Beachtung der Zuchtmerkmale Herdentauglichkeit, Friedfertigkeit und Hornstellung bedeutsam.

Umstellungen im Bestand sollten immer nach Weidegang und/oder Futtervorlage erfolgen: Satte und müde Tiere streiten weniger. Derzeit enthornen nahezu alle konventionellen Rindviehbetriebe ihre Kälber, da die Haltung horntragender Tiere Gefahren für Mensch und Tier bedeutet.

Immer wieder werden den Berufsgenossenschaften schwere Unfälle mit behornten Kühen gemeldet, berichtete zuletzt der Rheinische Landwirtschaftsverband. Auch im Biolandbau kommen die meisten Betriebe nicht ohne das Enthornen aus. Hier, aber auch in konventionellen Betrieben, setzt man zunehmend auf die Kreuzung mit genetisch hornlosen Rinderrassen. (aid)
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Kommentare 
Wurzelsepp schrieb am 23.10.2012 14:07 Uhrzustimmen(64) widersprechen(128)
Die Schöpfung hat den Rindern nicht umsonst Hörner wachsen lassen. Hörner helfen bei der Verdauung und als Landwirt kann man an der Temperatur des Hornes erkennen wie weit die Verdauung fortgeschritten ist. Betrachtet man Kristallisationen von Milch von Kühen mit und ohne Hörnern, erkennt man deutliche Unterschiede, hier gilt zu fragen bzw zu klären wie unser Körper darauf reagiert, ein unbekannter Stoff für das Immunsystem? Dauernd im Abwehrstress?
Monika schrieb am 02.06.2011 11:56 Uhrzustimmen(145) widersprechen(150)
Man baut heutzutage den Stall nicht für die Tiere,sondern schnitzt die Tiere für den nicht bedarfsgerechten Stall einfach zurecht.Ich glaube die Bauern brauchen für Tiergesundheit nicht mehr Wahlfahrten zu gehen, wenn sie weiterhin Gottes Schöpfung wie ein Stück Holz behandeln.
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