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07.06.2011 | 12:04 | EHEC-Verdacht 

EHEC hat nichts mit Bio zu tun

Hamburg - Trotz des EHEC-Verdachts gegen einen Biohof in Niedersachsen sieht die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Infektionen nicht als besonderes Problem der biologischen Landwirtschaft.

Sojasprosse
«Ob Bio oder konventionelle Landwirtschaft, das Problem liegt in einer Spezialität der Sprosse, in deren Keim EHEC-Erreger überleben können», sagte der Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Es sei allerdings noch unklar, ob Sprossen aus dem Betrieb bei Uelzen überhaupt schuld an der Erkrankungswelle seien.

Gartenbaubetriebe wie dieser hätten zudem weniger mit organischem Dünger zu tun, erklärte der Greenpeace-Experte. Ein Bereich der biologische Landwirtschaft, und zwar die Milcherzeugung, verringere sogar das EHEC-Risiko. Kühe, die Kraftfutter fräßen, produzierten mehr EHEC-Keime. «Wenn ich Kühe nicht zur Sau mache, sie also artgerecht mit Gras füttere, haben sie weniger Erreger im Darm», sagte Hofstetter. Gefahren gehen nach seiner Ansicht auch von Biogasanlagen aus.

«Biogasanlagen sind große Reaktoren, wo viele Erreger sich massiv vermehren.» Die übrigbleibenden Substrate dürften seiner Meinung nach nicht unkontrolliert auf die Felder ausgebracht werden. In Deutschland gebe es inzwischen rund 6.000 Biogasanlagen. Vom Verzehr von frischem Gemüse rät Greenpeace nicht ab. Er esse selbst weiter Rohkost, sagte Hofstetter. Es müsse jedoch auf Hygiene und sauberes Wasser geachtet werden. «Wir müssen alles dafür tun, dass nicht nur die Küchen sauber sind, sondern auch die Gewässer, also das Grundwasser, sauber bleiben.» (dpa)
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Kommentare 
K.Bothe schrieb am 07.06.2011 15:58 Uhrzustimmen(60) widersprechen(66)
EHEC: Kraftfutter am Pranger Das Friedrich-Loeffler-Institut schließt einen Zusammenhang von Fütterung und EHEC-Ausbreitung aus.Es gab zwar mal eine Studie von US-Wissenschaftlern der Cornell-Universität, die ein erhöhtes EHEC-Risiko mit der Verfütterung von Kraftfutter an Wiederkäuern in Verbindung bringt, dieses Ergebnis kann das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Insel Riems, allerdings nicht bestätigen. In einer Langzeitstudie des FLI wurden zwar bei 80 Prozent der Tiere toxinbildende E-Coli Bakterien festgestellt, erklärt eine Sprecherin gegenüber der agrarzeitung (az). Allerdings hätten weder die Art der Fütterung noch die Herkunft des Futters aus einer konventionellen oder ökologischen Erzeugung einen Einfluss auf das Vorkommen der Erreger. Für das Auftreten der gefährlichen Variante sei vielmehr die schnelle Veränderungsfähigkeit des Bakteriums verantwortlich, so das FLI.
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