«Bei der Düngung im Ökolandbau muss keinesfalls mehr
Gülle eingesetzt werden als üblich», sagte Peter Röhrig vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft am Donnerstag. Die Schärfe von Tierkot bekomme vielen Gemüsearten gar nicht. Zudem falle bei der Haltung von Tieren auf Stroh in Biobetrieben meist Mist statt Gülle an, erklärte der Berliner Verbandsexperte.
In einzelnen Fällen könne es auch dabei zu Verunreinigungen mit Keimen kommen. «Das betrifft aber nicht nur den Ökolandbau», betonte Röhrig. Anstatt bei der Fahndung nach möglichen weiteren EHEC- Infektionsherden gleich die «Systemfrage» zu stellen, sollten zunächst die Ergebnisse der Gesundheitsbehörden abgewartet werden.
Das Hamburger Hygiene-Institut hatte am Donnerstag Salatgurken aus Spanien als Träger des vor allem in Norddeutschland verbreiteten Darmbakteriums identifiziert, an dem bereits mehrere Menschen starben. «Ich bezweifle aber zum Beispiel, dass in den Gebieten, aus denen diese Gurken stammen, mit Gülle gedüngt wird», sagte Röhrig.
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft habe von den Prüfern noch keine Informationen erhalten, die dies nahelegen würden. (dpa)