Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

25.07.2011 | 08:58 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenbau: Zwischenfrüchte im Öko-Landbau

Dresden - Durch die Verzögerung bei der Getreideernte verringert sich auch die Zeit für eine Bestellung von Zwischenfrüchten. Aber einige Arten können noch gut bis Ende Juli bzw. bis Mitte August ausgesät werden.

Praxis-Tipp
So kann die Aussaat von großkörnigen Leguminosen bis Anfang August und die der kleinkörnigen Leguminosen und Gräser bis Mitte August erfolgen. Phacelia und Ölrettich können bis Ende August und der Weiße Senf bis Anfang September gesät werden. Eine Aussaat von Winterzwischenfrüchten, wie das bekannte Landsberger Gemenge (20 kg/ha Welsches Weidelgras 10 kg/ha Winterwicke, 10 kg/ha Inkarnatklee) oder Mischungen von Winterwicke mit Winterroggen, Winterraps oder Welschem Weidelgras können ebenfalls bis Anfang September erfolgen.

Ein wichtiger Einflussfaktor für die Wirkung der Gründüngung stellt die Behandlung und die Einarbeitung der Pflanzen in den Boden dar. So wird junges, frisches, stickstoffreiches Pflanzenmaterial von den Bodenorganismen relativ schnell umgesetzt. Die zusätzlich mineralisierten Nährstoffe werden dann von den nachfolgenden Fruchtarten zur Ertragsbildung genutzt. Mit hohen Aufwuchsmengen an Zwischenfrüchten werden Nährstoffe aufgenommen und dadurch vor einer Verlagerung und Auswaschung geschützt. Jedoch wird älteres, stärker verholztes Pflanzenmaterial langsamer abgebaut. Der höhere Ligningehalt bewirkt eine eingeschränkte Mineralisierbarkeit des Pflanzenmaterials. Bei den folgenden Kulturen sind dann auch negative Ertragsreaktionen möglich.

Werden die Zwischenfrüchte vor einer folgenden Winterung angebaut, so sollte die Einarbeitung in den Boden in eine Tiefe von 0 - 20 cm erfolgen. Es hat sich auch als günstiger erwiesen, die Pflanzenmasse sofort in den Boden einzuarbeiten gegenüber einer verzögerten Einarbeitung. Sehr hohe Bestände müssen vor der Einarbeitung gemulcht werden.

Bei überwinternden Zwischenfrüchten zeigte es sich, dass es keinen Unterschied machte, ob die Grünmasse auf dem Feld belassen oder abgefahren wurde – vorausgesetzt der letzte Aufwuchs wurde eingearbeitet. Die günstigste Wirkung zeigte sich bei ganzflächigem Mulchen und anschließender Einarbeitung. 


Quelle: M. Schuster / Dr. Kolbe / LfULG Dresden
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Tipps zur Bekämpfung von Klettenlabkraut und Distel in Getreide

 Raps: Behandlung gegen Sklerotinia notwendig?

 Getreide: Fungizideinsatz steht an

 Tipps zur Unkrautbekämpfung im Getreide

 Zulassungserweiterungen für Pflanzenschutzmittel MODDUS

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte