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25.07.2011 | 05:39 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenschutz bei Kartoffeln

Dresden - In Kartoffeln ist witterungsbedingt weiterhin auf Krautfäule zu achten. Verbreitet wird von Praxisschlägen Krautfäulebefall gemeldet.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
In noch grünen Kartoffelbeständen sind die Anschlussbehandlungen termingerecht und nach dem aktuellen Infektionsdruck und der örtlichen Niederschlagsmenge durchzuführen. Zur Abschlussbehandlung, ca. 10 Tage vor der Krautbeseitigung- bzw. -abtötung wird der Einsatz von Kontaktmitteln mit sporizider Wirkung (z. B. Shirlan, Ranman, Electis, Shaktis, Orvego Duo) empfohlen.

Eine Krautabtötung sollte möglichst dann erfolgen, wenn die physiologische Reife der Kartoffel erreicht ist. Sie ist eine wichtige Maßnahme vor der Ernte, die den Marktwareertrag, die Qualität und die Lagerfähigkeit entscheidend beeinflussen kann. Ziel ist eine gleichmäßige Ausreife der Knollen bei der Ernte damit die Beschädigungsempfindlichkeit der Ernteknollen gesenkt und die Möglichkeit von Lagerfäulen vermindert wird. Hinzu kommt im Rahmen des Pflanzkartoffelanbaus bekanntlich die gezielte Verhinderung von Virusinfektionen der neu gebildeten Pflanzknollen.

Bei üppigen Beständen ist die Kombination aus mechanischem Krautschlagen (Schlegeln) und nachfolgender Spritzung bzw. eine Splitting-Behandlung von Vorteil. Zwischen Krautabtötung und Ernte sollten ca. drei Wochen liegen.

Zur chemischen Krautabtötung stehen wie im Vorjahr vier Kontaktherbizide zur Verfügung. Reglone, Shark und Quickdown können in allen Verwertungsrichtungen des Erntegutes eingesetzt werden, während Basta keine Zulassung für Pflanzkartoffelbestände hat. Reglone steht seit vielen Jahren in dieser Indikation zur Verfügung. Das Mittel wirkt sehr schnell und sicher, verursacht dadurch aber auch einen erhöhten Stress bei den Knollen. Splitting-Anwendungen mit reduzierten Aufwandmengen sind verträglicher und reduzieren den Wiederaustrieb.

Reglone sollte mit hohen Brüheaufwandmengen (> 600 l/ha) gefahren werden, da eine gründliche Benetzung der Blätter notwendig ist. Basta besitzt nur in Speisekartoffeln eine Zulassung, da eine geringe systemische Wirkung vorhanden ist. Gut wirkt das Mittel gegen Wiederaustrieb und sollte nach dem Schlegeln (ca. 30 % des Laubes noch vorhanden) eingesetzt werden. Shark ist am besten für die Zweitbehandlung geeignet. Das Mittel wirkt langsam, verhindert aber sicher den Wiederaustrieb. Die vorhandenen Stängel müssen ausreichend benetzt werden. Sonne unterstützt die Wirkung.

Quickdown ist in der Wirkung mit dem Shark vergleichbar. Das Mittel sollte immer mit dem Additiv Toil ausgebracht werden. Die Anwendung in Pflanzkartoffeln ist nur bei mittelspäten und späten Sorten zugelassen. Die Einsatzempfehlung liegt, wie beim Shark, auf Zweitbehandlungen.

Quelle: Dr. Kraatz  / LfULG Dresden
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