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13.05.2012 | 09:01 | Wasserfußabdruck 

100 Liter Wasser für 1 Liter Milch

Berlin - Forscher der Technischen Universität Berlin kalkulierten den Wasserverbauch, der für die Herstellung eines Liters Milch notwendig ist.

Milchglas
(c) proplanta

Sie fanden heraus, dass für ein Liter Milch im Kühlschrank mindestens 100 l Wasser durch Futter, Putzen des Stalles und das Tränken der Tiere verbraucht werden.

„Wenn der Bauer sein Vieh im Stall mit Mais, Luzernen, Sojabohnen und anderen Futtermitteln versorgt, die zum Großteil aus Nord- und Südamerika importiert werden, statt es auf der Weide zu halten, können sogar leicht 400 l Wasser pro Liter Milch zusammenkommen“, erklärten die Forscher Vanessa Bach und Markus Berger.

Kritiker wenden laut Bach und Berger häufig ein, dass der Wasserkreislauf geschlossen und das für Futtermittel verbrauchte Wasser deshalb nie verloren geht. Das stimmt zwar in Bezug auf den globalen Kreislauf, dennoch kommt es immer wieder zu lokalen Knappheiten. Es mache durchaus einen Unterschied, ob das Wasser in Deutschland, Spanien oder der Sahel-Zone verbraucht werde.

Wassermangel könne zudem in reicheren Ländern mit Technologien wie Entsalzungsanlagen kompensiert werden. Die ärmeren Staaten könnten das nicht. Würden diese Faktoren berücksichtigt, brauche man für einen Liter Milch 16-mal mehr Wasser als für Weideviehmilch und 50-mal mehr als für die Milch von Almvieh.

Der sogenannte Wasserfußabdruck eines Produktes gilt als nächstes großes Umweltthema nach dem Kohlendioxydfußabdruck. (AgE/Pp)

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Kommentare 
Harald Schmidt schrieb am 09.11.2020 19:50 Uhrzustimmen(5) widersprechen(6)
Und wie sieht es aus wenn der Landwirt sein Futter selbst anbaut ( Nicht beregnet) ???
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