Im Beschluss ihrer Herbstkonferenz am Freitag in Potsdam betonten die Minister die Bedeutung der
Weidehaltung etwa von Rindern und Schafen. Der Bund wurde zudem aufgefordert, Definitionen für sogenannte Problemwölfe zu finden.
Die Haltung von Tieren auf der Weide sei wegen der zunehmenden Zahl an Wölfen, die immer wieder Tiere reißen, bedroht, hatten
Bauernverbände erklärt. Weidetierhaltung dürfe nicht dem Wolfsschutz untergeordnet werden.
Mecklenburg-Vorpommerns Umwelt- und
Agrarminister Till
Backhaus (
SPD) sagte nach der Konferenz, seinen Schätzungen nach gebe es heute bereits rund 650 Wölfe in Deutschland. Die Marke von 1.000 Wölfen werde schneller erreicht als gedacht.
Die Marke sei wichtig, weil Experten dann von einer guten genetischen Vielfalt ausgingen. Das sei auch die Voraussetzung, um eine Begrenzung festzulegen. Da man seiner Meinung nach auch die rund 670 Wölfe in Westpolen zur Population dazurechnen müsse, sei die Marke zudem womöglich schon erreicht.
Die Präsidentin des Bundesamtes für
Naturschutz, Beate Jessel, widersprach der Darstellung. Amtlich werde nur die Zahl der erwachsenen Wölfe gezählt. Die Wolfswelpen beteiligten sich nicht an der
Jagd und würden oftmals früh sterben. Für den Erhaltungszustand sei auch nicht allein die Zahl der Tiere entscheidend, sondern auch zum Beispiel der Zustand der Gebiete, in denen die Wölfe lebten.