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07.05.2019 | 09:28 | Weltbiodiversitätsbericht 

Agrarsubventionen Schuld an Artensterben

Berlin/Paris - Angesichts eines neuen Weltberichts zum Artensterben zeigt sich Umweltministerin Svenja Schulze höchst alarmiert.

EU-Agrarförderung - Agrarsubventionen
(c) proplanta
«Die Lage ist ernst», sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag) - und verwies als Beispiel auf die heimische Agrarlandschaft. «Früher kannte jedes Kind Kiebitz, Feldlerche oder Rebhuhn. Heute sieht man diese Arten kaum noch auf den Feldern. Der Frühling ist stumm geworden.» Ihnen fehlten die Insekten und den Insekten wiederum das Blütenangebot.

Ziel der Politik könne nur sein, keine Art mehr zu verlieren. «Davon sind wir leider noch weit entfernt. Auf dem Weg dahin gibt es viele andere Unterziele, die uns voranbringen: Schädliche Subventionen stoppen, weniger Pestizide einsetzen, den Regenwald schützen, die Meere nicht weiter überfischen, mehr und bessere Schutzgebiete einrichten, um nur einige Beispiele zu nennen.»

Ein großer Hebel sei auch die Reform der EU-Agrarförderung, die nach der Europawahl anstehe. «Momentan fördert die EU mit Milliarden Euro Steuergeld auch Entwicklungen, die unsere Natur zerstören.» Zudem bestehe sie weiter auf einem Ausstieg aus dem Einsatz von Glyphosat.

«Glyphosat tötet alles, was grün und keine Nutzpflanze ist. Also auch Ackerwildkräuter, die aus Sicht der Landwirtschaft unproduktiv sind. Wo blühen denn noch Kornblume und Klatschmohn auf den Feldern? Viele Äcker seien heute «klinisch sauber».

Laut dem am Montag in Paris vom Weltbiodiversitätsrat (IPBES) vorgestellten Bericht sind bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Das Ausmaß des Artensterbens sei in der Geschichte der Menschheit noch nie so groß gewesen, warnte der Biologe Josef Settele. Die Menschheit lasse die Natur in rasendem Tempo von der Erde verschwinden. Derzeit gibt es dem Report zufolge noch geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 07.05.2019 11:11 Uhrzustimmen(24) widersprechen(1)
Übrigens:

Weg mit den Prämien - abschaffen; ersatzlos für ALLE!

Konventioneller u. Bio-Landbau gleichgestellt in unternehmerisch freiem Wettbewerb am Markt.
agricola pro agricolas schrieb am 07.05.2019 10:33 Uhrzustimmen(27) widersprechen(1)
Beängstigenden ALARMISMUS, hochverehrte Frau Schulze, den verspüre auch ich, ein kleines konventionelles Ackerbäuerlein!

Ein solches emotionales Erschrecken, das intonierend in kürzesten zeitlichen Intervallen aus dem güldenen Käfig des BMU herausdringt, sollte sich dato aber prinzipiell nicht ausschließlich in einer blindwütigen Zerstörung der konventionellen Landwirtschaft verlustieren wollen.

Erwachen Sie also endlich aus Ihrem Dornröschenschlaf, liebe Frau Schulze; bemühen Sie notfalls die grünen Prinzen Dr. Hofreiter oder Dr. Habeck, in den eigenen Reihen vielleicht einen extrem aufgeschlossenen Youngster Kevin Kühnert, sofern er sich dazu bereit erklärt - jedes Mittel ist schließlich recht, Sie in unsere realen Welten zurückzuholen, um jetzt an agrarpolitisch befruchtenden Zielsetzungen sämtlicher Beteiligter -und dazu zähle ich gerade und im Besonderen auch die konventionelle LW als maßgebliches Puzzleteil- auf fachlich fundierter Basis zu arbeiten.

Alternative Treibstoffe vom Acker, für den Acker, biologisch abbaubare Kunststoffe vom Acker, um nur einige aus dem unendlichen Katalog der mannigfaltigen Möglichkeiten herauszupicken, dürfen nicht länger Tabuthemen bleiben, mit schon im Ansatz äußerst fadenscheinigen Knock-Out-Kriterien behaftet.

...Hoffentlich eilen Sie flugs herbei, Ihre Prinzen, werte Frau Bundesumweltministerin Schulze!
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