Der Bericht sei dramatisch, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (
SPD) am Freitag bei der Umweltministerkonferenz in Hamburg. «Wenn man es mit einem Satz zusammenfassend will, dann könnte man sagen, dass die Menschheit ihre eigene Lebensgrundlage zerstört.»
Drei Bereiche in Deutschland müssten nun verbessert werden: «Wir brauchen ein besseres Management für unsere Schutzgebiete», sagte Schulze. Bund und Länder würden dazu einen gemeinsamen
Aktionsplan erarbeiten.
«Wir brauchen eine grundlegende Reform der EU-Agrarförderung, und wir müssen Fortschritte machen beim Insektenschutz, etwa bei dem Einsatz von Pestiziden.»
In einem Anfang Mai in Paris vorgestellten UN-Bericht heißt es unter anderem, von den geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten weltweit seien bis zu eine Million vom Aussterben bedroht. Das Ausmaß des Artensterbens sei in der Geschichte der Menschheit noch nie so groß gewesen.
Auch der
Bundestag in Berlin befasste sich am Freitag auf Wunsch der Grünen mit dem alarmierenden Weltbericht zur bedrohten Artenvielfalt. Noch in diesem Jahr müsse beschlossen werden, den Einsatz von Pestiziden bis 2025 zu halbieren und naturschädliche
Subventionen zu streichen, forderte die Naturschutz-Expertin der Grünen, Steffi Lemke.
Für die Bundesregierung erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Maria Flachsbarth (CDU), Deutschland übernehme schon Verantwortung und fördere international unter anderem den Erhalt von Regenwäldern, Küsten und Meeren mit mehr als 500 Millionen Euro im Jahr.