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21.09.2020 | 06:48 | Erneuerbare-Energien 

Geplante EEG-Novelle erntet Kritik aus Baden-Württemberg

Stuttgart - Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat den Entwurf für die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) scharf kritisiert.

Solarenergie
Minister Untersteller kritisiert geplante EEG-Novelle. (c) proplanta
Die vom Bundeswirtschaftsministerium vorgeschlagenen Regeln würden dazu führen, dass viele Gewerbetreibende und Mittelständler den auf dem eigenen Dach erzeugten Solarstrom künftig nicht mehr selbst nutzen dürften, sagte Untersteller der «Stuttgarter Zeitung» (Montag). «So vergällt man den Leuten die Lust, bei der Energiewende mitzumachen.»

Der Entwurf soll am Dienstag im Bundeskabinett beraten werden. Künftig sollen demnach auch Photovoltaik-Anlagen auf Dächern ab einer bestimmten Größe nur installiert werden, wenn sie zuvor den Zuschlag in einem Ausschreibungsverfahren erhalten. Bisher galt dies nur für Anlagen auf freien Flächen.

Bei ausschreibungspflichtigen Anlagen darf der Betreiber den günstig produzierten Strom nicht selbst nutzen, sondern muss ihn komplett ins Netz einspeisen.
dpa/lsw
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agricola pro agricolas schrieb am 21.09.2020 07:47 Uhrzustimmen(24) widersprechen(24)
Der deutsche Staat braucht einen solchen Flaschenhals, um fließbandartig sicherste Einnahmen aus eben diesem Segment generieren zu können. Eine Dezentralisierung des Strommarktes ist deshalb für alle Zeiten gegenwärtig unerwünscht, findet in solchen Köpfen leider einfach keinen Raum.

Interessant ist allerdings schon, dass der Bundeswirtschafts- u. Energieminister Peter Altmaier jetzt ungehindert sogar den direkten Griff nach der Sonne tätigen will u. sich dabei seine Finger vielleicht gehörig verbrennen könnte. Er blendet unsere vier Sinne komplett aus: Strom hört, sieht, riecht und schmeckt man nicht. Sein tatsächliches Problemfeld, das Minister Altmeier daselbst offensichtlich noch nicht erfasst zu haben scheint.

Billigend nimmt er sogar den kompletten Ruin des EEG in Kauf, irrwitzigerweise nach einer dato politisch rasant forcierten Elektrifizierung unseres Individualverkehrs - kaum 7% der Neufahrzeuge sind übrigens im letzten Monat mit einem „E“ auf dem Kennzeichen zugelassen worden, wer hier jetzt einsteigen möchte, fährt frühestens in einem Jahr elektrisch. Wie Herr Altmaier eben diese Situationskomik nicht korrekt einzuordnen vermag, liegt er nun auch bei seiner angedachten Novellierung des EEG komplett daneben. Vorzugsweise blendet er dabei vollkommen aus, in vorderster Priorität zunächst einmal das Klima schützen zu wollen und für entsprechende Bemühungen die breite Gesellschaft dafür auch zu belohnen. Nein, allenthalben steht sogar eine Bestrafung(!) dieser Mehrheit genau für deren überaus sinnvolle Beteiligung auf dem energiepolitisch schwachsinnigen Programm.

Die aktuelle Oxfam-CO2-Studie, die medial der kritisch aufgeklärten Öffentlichkeit nunmehr zur Hand gereicht wird, sollte den „großen Geist“ unseres hochverehrten Herrn Minister Altmaier, bei dem eben diese „kleine Studie“ kaum Zugang zu den eigenen Hirnwindungen findet, doch etwas mehr in Wallung versetzen; obgleich selbige im Eigentlichen ganz banales Wissen allenfalls auffrischt: Analog zur weltweit extrem ungleichen Vermögensverteilung lebt das elitäre EINE PROZENT auch selbstredend dekadent auswüchsig auf Kosten aller, die unseren Blauen Planeten besiedeln; und Herr Altmaier mit seinen gleichgesinnten Mitstreitern in der Thematik erachten ein solches ignorant exzessives Treiben forthin nicht einmal als nur annähernd anstößig. Ganz im Gegenteil verfolgt unser derzeitiger Bundeswirtschafts- u. Energieminister ungebremst überwiegend die Interessen der etwa 200 Milliardäre hier in Deutschland, das gemeine Volk fällt bei ihm augenscheinlich vollkommen durchs Raster. Verkauft und verraten; schade - nichts, aber auch rein gar nichts kapiert!

Unser Gesellschaftsproblem par excellence präsentiert sich hier wieder einmal auf dem Silbertablett: Man hat extrem selbstherrlich auf ewig verinnerlicht, dass die jährliche ungehemmte Mehrung ein Naturgesetz darstellt. Herr Minister Altmaier sollte sinnvollerweise anstelle seiner ubiquitären Medienpräsenz sich weit eher in einer stillen Stunde ernsthaft darüber Gedanken machen, welche Hinterlassenschaften gerade auch unsere Generation den Kindern u. Kindeskindern mit diesem überbordend dekadenten ressourcenvernichtenden Lebensstil zumuten. Eine politisch überzeugende Verantwortlichkeit definiere ich SO(!) jedenfalls nicht; in derselben Position darf man sich nicht einfach allenthalben als reaktionärer Blockierer eingruppieren.

Herr Altmaier, schauen Sie sich u.a. unser Zugspitzplateau heute an - unsere Kindeskinder werden die mittlerweile spärlichen weißen Reste nur noch auf Bildern anschauen können. Und wenn Sie schon sämtliche Warnrufe Ihrer aufmerksameren Mitmenschen tunlichst zu überhören scheinen, so zollen Sie wenigstens diesen gnadenlosen etwa 120 Nanometer eine notwendig gebührende Aufmerksamkeit - Covid-19 wird in ehrfürchtiger Respektsbezeugung vor der Menschheit sich nicht so einfach in Luft auflösen; ziehen Sie zumindest in der aktuellen Stunde daraus die richtigen Lehren...!
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