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02.05.2022 | 11:24 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Rapsanbau: Jetzt auf Zusatz von Insektiziden verzichten!

Karlsruhe - „Die heutigen Feldhinweise spiegeln das breite Anbauspektrum der Region wieder,“ so der Taubertäler Fachmann und Pflanzenschutzexperte H. Lindner.

Rapsanbau
(c) proplanta
Entsprechend strukturiert hier die individuellen Praxistipps für das Zuständigkeitsgebiet von H. Lindner im Main-Tauber-Kreis.

Winterraps: Sofern Sie eine Blütenbehandlung durchführen, sollte Sie auf den Zusatz von Insektiziden verzichten und unbedingt in den Abendstunden behandeln. Wenn Sie Kenntnis von Bienenvölkern in der Nähe haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Imker auf und informieren ihn entsprechend.

Winterweizen und Dinkel: Die Bestände sind bisher allgemein gesund. Nachdem weiter eher mäßig warmes Wetter vorhergesagt ist, könnten Voraussetzungen gegeben sein, die den Gelbrost begünstigen. Bekämpfenswerter Befall haben wir bei uns noch keinen gesichtet. Wir empfehlen eine fortlaufende Kontrolle auf Befallsnester.

Wintergerste: Bis zum Grannenspitzen sollte die Abschlussbehandlung gegen die Abreifekrankheiten durchgeführt werden. Gegen die bedeutende Krankheit Ramularia gibt es in diesem Jahr wieder eine Notfallzulassung des Kontaktwirkstoffes Folpet in den Produkten Folpan 500 SC und Amistar Max.

Laut Zulassung sind nur Mischpartner mit den Wirkstoffen Prothioconazol und Mefentrifluconazol möglich wie z.B. Ascra Xpro, Balaya, Elatus Era oder Revytrex. Um das Ährenknicken zu reduzieren kann in intensiven Beständen oder Güllebetrieben Ethephon haltige Mittel (bspw. Cerone) zugemischt werden. Dies muss jedoch bis zum Grannenspitzen abgeschlossen sein, d.h. die Grannen dürfen nicht getroffen werden.

Sommergerste: Aufgrund des anstehenden Bestandesschlußes sollten die Unkrautbekämpfungsmaßnahmen dieser Tage zum Abschluss kommen. Wegen des eher kühlen Wetters sehen wir momentan kein ernstzunehmendes Mehltaubefallsrisiko.

Zuckerrüben: Nachdem die 1. NAK oft unterdurchschnittlich gewirkt hat, sollte die Folgebehandlung zeitnah erfolgen. Wegen dem häufigen Auftreten von Windenknöterich, empfehlen wir Lontrel, bzw. die entsprechenden Generika, in die Mischung mit Aufzunehmen. Schnecken, vor allem an den Rändern, sollten im Auge behalten werden.

Sonnenblumen: Neben vereinzelten Schneckenbefall macht den Sonnenblumen v.a. der nach wie vor kalte Unterboden zu schaffen. Witterungsbedingt sind die Wirkungsgrade der eingesetzten Herbizide oft nicht befriedigend. Beachten Sie, dass im NA breitblättrige Unkräuter chemisch nicht mehr bekämpft werden können.

(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 01.05.2022)
LTZ Augustenberg
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