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02.10.2023 | 11:25 | Tierhaltung in Gefahr  

Thüringens Bauernpräsident beklagt Abbruch der Tierhaltung

Erfurt - Thüringens Bauernpräsident Klaus Wagner macht sich Sorgen um die Zukunft der Tierhaltung.

Tierbestandsabbau
(c) proplanta
«Wir erleben derzeit keinen Umbau, sondern einen Abbruch der Tierhaltung», sagte er im Rahmen des Landeserntedankfestes am Sonntag in Erfurt. Das gehe die gesamte Gesellschaft an, weil dadurch auch Stoffkreisläufe durcheinandergebracht würden.

Im Thüringer Becken habe dieses Jahr angesichts des Regens im August ein Drittel des Brotgetreides nur Futterqualität gehabt. «Wir sollten uns einmal Gedanken machen, was wir mit diesem Futtergetreide machen, wenn wir keine Tiere mehr haben.» In den vergangenen zwei Jahren war laut Verband etwa die Zahl der Milchviehbetriebe im Freistaat um zehn Prozent geschrumpft.

An die Bundesregierung gewandt sagte Wagner, den Bauern sei nicht geholfen, wenn man ihnen vormittags für die Ernte danke und nachmittags Gelder für die ländliche Entwicklung streiche. Der im Bundeskabinett beschlossene Haushaltsentwurf für 2024 sieht vor, den Sonderrahmenplan «Ländliche Entwicklung» des Bundes vollständig zu streichen. «Wer nicht möchte, dass wir hier Landwirtschaft machen, der kann's auch gleich sagen», meinte Wagner.

An dem Erntedankfest nahmen auch Ministerpräsident Bodo Ramelow und Agrarministerin Susanna Karawanskij (beide Linke) teil. Es wurde ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert und die traditionellen Erntekronen übergeben.
dpa/th
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Kommentare 
matthias schrieb am 07.10.2023 22:32 Uhrzustimmen(4) widersprechen(2)
Hallo Maximilian. Was tun denn die Discounter? Sie verkaufen zum billigsten Preis. Das können sie, billig sein. Und die Qualität, dir vorgebliche, die fordern sie mit ihrer Marktmacht einfach ein. Vom Lieferanten und der vom Erzeuger. Er kann ja sonst nicht liefern. Also, der Erzeuger bekommt den Preis gedrückt, der Hersteller und Lieferant gleichermaßen. wem hilft also der billigste Preis? Willst du als Landwirt sagen wir mal, etwas umfreundl9icher erzeugen, wer verkauft dir denn dann deine Erzeugnisse? Aldi und Konsortien? Bestimmt nicht, denn die könne nur billig. Warum sollten sie dir 1Euro für kilo Fleisch mehr geben, wenn du deine Schwein auf Stroh statt Spalten hältst? Oder auf deinem Acker Hecken pflanzt? Geben sie dir einen Cent mehr? Mitnichten! Also, der Bauer klagt über die schlechten Preise, kauft bei Aldi und Konsortien und sägt sich selbst den Ast ab. Soll man da noch Mitleid haben?
maximilian schrieb am 05.10.2023 16:44 Uhrzustimmen(3) widersprechen(5)
Aldi, Lidl, REWE und andere haben hervorragende Produktqualität. Warum sollte ich also dort nicht kaufen? Bauern kaufen ja auch gerne billig.
Matthiass schrieb am 04.10.2023 10:52 Uhrzustimmen(7) widersprechen(6)
Ne, aber wir sollen bewußter einkaufen! Dann benötigen wir keine Subventionen. Kauft doch nicht alle bei Aldi und Konsortien!
maximilian schrieb am 03.10.2023 18:52 Uhrzustimmen(4) widersprechen(7)
Wir wollen doch den ländlichen Raum nicht bis in alle Ewigkeit subventionieren.
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