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04.01.2017 | 18:40

Weizen steigt auf 169,25 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt startete in das Neue Jahr 2017 freundlich, spürbaren Kursgewinnen in Paris standen auch leichte Zuwächse in Chicago gegenüber.
Weizen Warenterminbörse MATIF
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Entwicklung Matif-Weizenpreis (c) proplanta

Dabei spielte der neue Tiefstand beim Eurokurs eine wichtige Rolle, machte er EU-Weizen wettbewerbsfähiger. Argentiniens hohe Weizenernte drückt jetzt auf den Markt. Jedoch verunsicherte Frostwetter die Märkte in den USA und am Schwarzmeer. Die Weizenexporte blieben eher moderat. So notierte der Fronttermin in Chicago für CME-EU-Weizen bei 175,00 EUR/t (Freitag: 175,00 EUR/t), der für US-Weizen bei 143,40 EUR/t (Freitag: 142,55 EUR/t) und für Weizen Nr. 2 an der MATIF bei 169,25 EUR/t (Freitag: 168,00 EUR/t), der Mai-Kontrakt lag bei 171,75 EUR/t (Freitag: 170,50 EUR/t).

In den USA sorgten diese Woche zu allererst Vorhersagen über eine heranziehende Kältewelle aus Kanada in Richtung Mittleren Westen für Preisauftrieb in Chicago, bei unzureichender Schneebedeckung drohen Frostschäden, in den Kernanbaugebieten Kansas, Oklahoma und Nebraska ist es teils zu trocken, entsprechend schlecht waren die Bonitierungen von nur 25 % guten Beständen gegenüber 53 % im Vorjahr in Oklahoma und 44 % gegenüber 54 % in Kansas. Die Exportentwicklung war letzte Woche eher moderat, lagen die Exporte an US-Weizen bei 568.100 t gegenüber noch schwächeren Ergebnissen von 297.800 t in der Vorvorwoche und 483.500 t zuvor. Auch die Exportinspektion waren diese Woche war eher flau. Dennoch liegen die Exportverkäufe mit 79 % der Zielvorstellungen des USDA über dem Fünf-Jahresmittel von 77 %.

Belastend für US-Weizenexporte wirken sich der schwache Eurokurs von 1,04 USD/EUR und die hohen Weizenernten Argentiniens und Australiens aus, die jetzt auf den Markt drücken. Laut USDA wird argentinische Weizenernte mit 14,4 Mio. t das schlechte Vorjahresergebnis von 11,3 Mio. t um 27,4 % übersteigen, wegen geschrumpfter Überhänge werden die Exporte dort aber von 9,4 Mio. t auf 8,0 Mio. t fallen.

Die Getreidebörse in Buenos Aires veranschlagte zuletzt jedoch hierfür 15 Mio. t, was 0,6 Mio. t über der USDA-Prognose liegen würde. Anders in Australien, wo die Weizenernte mit 33,0 Mio. t das Vorjahresniveau von 24,5 Mio. t um 13,5 % übertreffen soll, die Exporte von 16,1 Mio. t um 49 % auf 24 Mio. t ansteigen könnten. Auch Kanadas Weizenernte übersteigt mit 31,7 Mio. t das Vorjahresergebnis von 27,6 Mio. t um 14,9 %, die Exporte sollen von 5,2 Mio. t im Vorjahr auf knapp 6 Mio. t klettern. In den USA soll der Weizenexport von 21,1 Mio.t auf 26,5 Mio. t ansteigen. Kurz: Das Weizenangebot aus Amerika und Australien bleibt hoch mit entsprechendem Exportdruck. In der EU-28 blieb die Handelsaktivität diese Woche angesichts der Winterferien gering. Die Schwäche des Euro hat den Preisnachteil für europäischen Weizen gegenüber anderen Ursprüngen aber weiter vermindert, so dass der Handel damit rechnet, dass die EU-Weizenexporte zum Jahresbeginn wieder an Fahrt gewinnen. Das ist auch notwendig, wenn das prognostizierte Exportziel von 24-25 Mio. t noch erreicht werden soll.

Im Dezember lief der Export an EU-Weizen wegen schwächerer Nachfrage und harter Konkurrenz vom Schwarzmeer eher schleppend. Die EU-Weizenexporte konnten mit 246.000 t Ende Dezember gegenüber 263.000 t in der Vorwoche und 247.188 t zuvor nicht überzeugen, ging der Exportvorsprung mit 12,4 Mio. t gegenüber knapp 12,5 Mio. t im gleichen Vorjahreszeitraum verloren. Danach müssten bis Juli 2017 wenigstens 12,5 Mio. t EU-Weizen in den Export, was sicher darstellbar, aber nicht sicher ist. Wichtig bleibt auch die Importseite. Denn über das Freihandels-abkommen DCFTA mit der Ukraine steigen die zollfreien Importkontingente ab 1. Januar 2017 für Weizen um 10.000 t auf 960.000 t an. Zusätzlich hat die EU-Kommission vorgeschlagen, das zollfreie Importkontingent um weitere 100.000 t Weizen pro Jahr aufzustocken, was sich für Erzeuger schlicht nachteilig auswirkt.
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