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10.01.2018 | 18:00

Soja-Frontermin fällt auf 293,37 EUR/t zu: Regenprognosen für Argentinien stoppen den Preisauftrieb bei Soja, Brasiliens Sojaernte startet durch

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt wurde lange Zeit durch Prognosen über zu trockenes Wetter und steigende Rohölpreise getrieben. Beim Rohöl ging es wegen der Kältewelle in den USA weiter nach oben, doch zuletzt setzten Regenmeldungen in Argentinien die Terminkurse wieder nach unten. Der kommende WASDE-Report sollte etwas  höhere US-Sojabestände reflektieren.
Aktueller Sojabohnenpreis
(c) flariv - fotolia.com

So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 293,37 EUR/t (Freitag: 295,22 EUR/t, für März mit einem Plus von 2,08 EUR/t bei 295,76 EUR/t und für Mai mit einem Plus von 2,08 EUR/t bei 299,07 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 290,37 EUR/t (Freitag: 291,57 EUR/t), der Termin für Mai stieg um 2,31 EUR/t auf 292,96 EUR/t und für Juli um 2,12 EUR/t auf 295,64 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,1939 USD/EUR.

Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt für prompte Termine bei 295,00 EUR/t (Freitag: 286,00 EUR/t), für Liefertermine Q1/18 bei 292,00 EUR/t (Freitag: 283,00 EUR/t), für Q2/18 bei 291,00 EUR/t (Freitag: 284,00 EUR/t), für Q3/18 bei 290 EUR/t und für Q4/18 bei 290,00 EUR/t EXW Hamburg.

In den USA treibt die Kältewelle mit höherem Heizölverbrauch an der bevölkerungs-intensiven Ostküste auch den Sojamarkt an, konkurriert aus Sojabohnen hergestellter Biodiesel mit dem aus Rohöl hergestelltem Dieseltreibstoff. Dabei legte Rohöl kräftig zu, stieg Brent um 2,4 % auf 67,56 USD/t (Freitag: 67,55 USD/t), WTI sogar um 3,3 % auf 63,53 USD/t (Freitag: 61,50 USD/t), erklärte der US-Handel dies erneut mit Erwartungen über einen Rückgang der US-Rohölvorräte um 3,7 Mio. Barrel auf 420,8 Mio. Barrel, was natürlich durch die DOE-Zahlen bestätigt werden muss. In den USA beeinträchtigen weiterhin eisige Wetterbedingungen an den Verladehäfen am Mississippi Richtung US-Golf die Verladungen von Sojabohnen und Mais, was zu ersten Verzögerungen bei der Logistik geführt hat.

Druck erzeugte das niedrige Exportergebnis, erreichten die Exporte bei US-Sojabohnen letzte Woche mit 554.000 t gegenüber 974.700 in der Vorwoche ein schwaches Ergebnis, was auf die Festtage zwischen den Jahren zurückzuführen war. Die Produktionsdaten zur US-Sojaverarbeitung waren noch nicht verfügbar. In Brasilien hat die Sojaernte in der Provinz Mato Grosso bereits begonnen, in Parana sollte die Ernte nächste Woche in den westlichen Bezirken durchstarten.

Nach ersten Kontrollen liegen die Erträge in den Frühdruschgebieten im mehrjährigen Durchschnitt. Jedoch deuten aktuelle Prognosen auf eine Sojaernte Brasiliens von über 110 Mio. t, danach könnte Brasilien die bisher zweithöchste Sojaernte einfahren. AgRural erhöhte seine Prognose zur Sojaernte Brasiliens von 100,2 Mio. t im Vormonat auf zuletzt 112,9 Mio. t, der Handel erwartet gut 110 Mio. t. Analyst Safras e Mercado erwartet dagegen 114,6 Mio. t Mais in Brasilien.
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