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10.02.2016 | 08:20 | Kassamarkt 

Hoher Euro treibt Rapspreis in den Keller

Stuttgart/Paris/Chicago - Der Markt bei Raps und Sonnenblumen geriet im Wochenverlauf wieder unter Druck. Die höhere Sojaprognose des USDA gestern Abend, der festere Eurokurs von immerhin 1,13 USD/EUR und der erneute Preisrückgang beim Rohöl waren wesentliche Gründe.

Rapspreise
(c) proplanta

Brent fiel um 7,4 % und WTI um 5,8 % gegenüber dem Vortag zurück. Die weltweiten Finanzmarktturbulenzen verunsichern die Anleger zusehends. An der MATIF sank der Mai-Future für Raps auf 355,50 EUR/mt gestern Abend.

Dabei wächst der Importbedarf bei Raps in die EU. Laut Branchendienst Oil-World sollen 3,3 Mio. mt Raps im laufenden WJ 2015/16 in die EU importiert werden, das sind 200.000 mt mehr als in der Januarprognose und 700.000 mt mehr als im WJ 2014/15. Aus Australien sollen 1,5-1,6 Mio. mt Raps gegenüber knapp 0,8 Mio. mt in der letzten Saison kommen. Das Exportpotenzial von 1,1 Mio. mt ukrainischen Raps ist bereits ausgeschöpft. Aus Kanada werden Canola-Importe von rund 0,5 Mio. mt erwartet.

Ein Problem sind die EU-weit um 10 % gesunkenen Lagerstände bei Biodiesel, was auf geringere Verarbeitung wegen gegenüber billigem Rohöl zu hohen Rapseinstandspreisen zurückzuführen sein dürfte. Die Palmölbestände sollen in Malaysia und Indonesien wegen der relativen Niederschlagsarmut in den Hauptproduktionsgebieten Sabah und Sarawak weiter sinken und daher eher für festere Preistendenz beim Palmöl sorgen. Die Bilanzschätzungen von Statistics Canada übertrafen letzte Woche dann aber doch die Erwartungen der Spekulanten und trugen zum Abwärtstrend bei. Der weitere Preisverlauf bei Raps wird nebst vom Wetter besonders von der Entwicklung beim Rohöl und Euro-Kurs abhängen.

Die Rapspreise fielen für Liefertermin Q1-2016 auf 360-365 EUR/mt DDP Ölmühlen am Rhein, das ist ein Preissturz um 7-12 EUR/mt zur Vorwoche. Für Q2-2016 liegen die Zuschläge bei nur 2 EUR/mt. Raps Ex Ernte 2016 wird mit 346-348 EUR/mt DDP westdeutscher Ölmühlen um 12 EUR/mt schwächer als in der Vorwoche bewertet. Die Lage bei Sonnenblumen ist wegen der guten Nachfrage auch der Backindustrie und erheblicher Ernterückgänge in Südosteuropa mit rund 400 EUR/mt DDP Elbe, einem Minus von 5 EUR/mt zur Vorwoche, immer noch besser. Ex Ernte 2016 werden Sonnenblumen aber nur noch mit 350 EUR/mt DDP Ölmühle an der Elbe bewertet. Der weitere Preisverlauf hängt von der Entwicklung beim Rohöl und dem Euro-Kurs ab.
proplanta
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