Unterstützung kam von Sojabohnen, die beim Fronttermin um 1,6 % von 327,70 EUR/t am Mittwoch auf 333,20 EUR/t anstiegen, Sojaöl zog von 693,15 EUR/t um 1,4 % auf 702,80 EUR/t an. Bei Palmöl fiel der Fronttermin in Kuala Lumpur jedoch um 1,4 % von 615,49 EUR/t EUR/t am Mittwoch auf 607,40 EUR/t. Canola legte um 1,3 % zu, stieg der Fronttermin in Winnipeg von 341,15 EUR/t EUR/t am Mittwoch auf mit 345,75 EUR/t, wobei beim Vergleich der weiter gefallene Eurokurs (1,09 USD/EUR) mit berücksichtigt werden muss. Kontraproduktiv für Raps war auf jeden Fall der Preiseinbruch beim Rohöl, rutschten die Dezembertermine für Brent auf 44,42 USD/Barrel (Mittwoch: 45,52 USD/Barrel) und für WTI auf 43,19 USD/Barrel (Mittwoch: 43,31 USD/Barrel) ab.
Vor allem der gestiegene Sojakomplex, bedingt durch hohe Exporte, konnte gestern bei Rapssaat die Vortagsverluste wieder wettmachen. Hinzu kam, dass die Palmöl-notierungen in Malaysia auf ein neues 2-Jahreshoch angezogen sind. Dabei war im Oktober die Palmölproduktion in Malaysia um 17,6 % geringer als im Oktober des Vorjahrs und lag auch um 2,2 % unter der Produktion in diesem September, erreicht üblicherweise die Produktion im Oktober ihren jährlichen Höhepunkt.
Die kanadische Canola-Ernte konnte teils fortgesetzt werden, aber das Gros wird wohl dem Feld verbleiben, stehen in den Provinzen Saskatchewan und Alberta noch gut 15 % des Raps auf dem Feld, was für kanadische Farmer keine Katastrophe darstellt, weil in der Vergangenheit trotzdem gute Erträge geerntet wurden. Dabei floriert die Canola-Verarbeitung in Kanada, erstmals in der Geschichte sollen im Oktober die Rekordmenge von 800.000 t Canola verarbeitet worden sein, im September waren es 780.000 t, zwischen August - Oktober sind insgesamt 2,25 Mio. t Canola verarbeitet worden, ein Plus von 0,3 Mio. t zum Vorjahr. Trotzdem gingen von den kanadischen Canola-Exporten im September in Höhe von 114.000 t allein 107.000 t in die EU-28. Im Oktober und November sollen die Exporte weiter zunehmen.
In der EU-28 blieb die Rapsverarbeitung mit 6,1 Mio. t höher als erwartet, fiel aber trotzdem um 4 % zum Vorjahr zurück. Für den Herbst erwartet der Branchendienst Oil-World gegenüber dem Rapsölverbrauch am Binnenmarkt aktuell eine defizitäre Produktionssituation, wird vor allem von der Biodieselindustrie mehr Nachfrage erwartet. Der insgesamt weiter gefallene Rohölmarkt dürfte den Preisspielraum bei Raps aber nach oben begrenzen.
Tendenz: Der Sojakomplex und Palmöl unterstützen den
Rapspreis nach oben, der gesunkene Rohölpreis blockiert einen Preisanstieg nach oben. Der gefallene Eurokurs auf 1,09 EUR/USD verteuert Rapsimporte in die EU-28.