So notierte in Chicago der Fronttermin für CME-EU-Weizen bei 180,75 EUR/t (Freitag: 174,75 EUR/t), der für US-Weizen bei 136,40 EUR/t (Freitag: 136,30 EUR/t) und der für Weizen Nr. 2 an der
MATIF bei 163,00 EUR/t (Freitag: 161,50 EUR/t), mit zuletzt festerer Tendenz.
In den USA erschwerte der schwache US-Dollar, fiel der Eurokurs auf 1,07-1,08 USD/EUR zurück, die Exportchancen für US-Weizen beträchtlich, lagen die gestrigen Exportanmeldungen nur bei 191.062 t, was den US-Handel enttäuschte. Dabei erreichten die Exporte für US-Weizen letzte Woche mit 769.600 t gegenüber nur 234.900 t in der Vorwoche und 646.00 t zuvor ein akzeptables Ergebnis.
Gestern verkleinerten die US-Fonds ihre Shortpositionen, was mit der Anbau- und Wetterentwicklung in den USA zu tun hatte, unterstützte zu trockene Witterung in vielen Anbaugebieten der USA den Markt und rechnete der Analyst Informa Economics zur kommenden Ernte mit einem Rückgang der US-Weizenanbaufläche auf 48,9 Mio. acres, so niedrig wie seit 1970 nicht mehr, dafür soll der Sojabohnenanbau zulegen.
Der Crop Progress Report war unspektakulär, lag der Fortgang bei der Aussaat von US-Weizen mit 94 % im grünen Bereich. Für den kanadischen
Weizenmarkt gab es keine Entwarnung, standen wegen des Wintereinbruchs in den Provinzen Saskatchewan und Alberta noch 15 % der Sommerweizenbestände auf dem Halm. In Australien beeinträchtigte schlechtes Wetter die Weizenernte, während es im Osten zu nass ist, verursachte vor zwei Wochen im Westen ein Frosteinbruch große Ernteschäden, wobei in Westaustralien 15 % der Ernte erheblichen Schaden erlitten haben soll. In Argentinien setzte die Rosario Exchange wegen der guten Wachs-tumsbedingungen ihre Prognose zur
Weizenernte von 13,0 auf 13,4 Mio. t nach oben.
In der EU-28 sorgte erneut ein schwacher Eurokurs von knapp über 1,07 EUR/USD für gute Wettbewerbsfähigkeit von EU-Weizen. Aber die gebuchten Exportverladun-gen für EU-Weizen von nur 209.000 t letzte Woche überzeugten keineswegs, womit seit Juli aber bereits 8,4 Mio. t Weizen gegenüber 7,6 Mio. t im Vorjahreszeitraum exportiert wurden.
Während der Handel an deutschen Seehäfen in Rostock und Hamburg weitere Schiffsverladungen für Saudi-Arabien abgewickelte, klemmt es am französischen Exporthafen Rouen mangels exportfähigem Weizen, stufte France-AgriMer die Exporterwartung für französischen Weizen in Drittländer mit 4,7 Mio. t um 63 % zum Vorjahr ab. Das können Deutschland und Rumänien diese Saison besser, verfügen beide Länder über bessere Qualitäten und waren einige Länder Nordafrikas, wie Algerien und Tunesien, sowie auch Ägypten, diese Woche wegen attraktiver Importpreise auf Einkaufstour. Zwar war EU-Weizen (11,5 % bzw. 12,0 % RP) gestern mit 165,00 EUR/ FOB Rouen bzw. 167,00 EUR/t FOB Hamburg gut 2-3 EUR/t teurer als am Freitag, was aber für Importländer durch den schwächeren Euro relativiert wurde.