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22.12.2016 | 14:45

Kassamarkt: Ausblick auf das Jahr 2017

Stuttgart/Paris/Chicago - Die Lage am Kassamarkt blieb für Weizen anderes Getreide zum Jahresausklang relativ fest, neben der Abwicklung vorhandener Kontrakte besteht für das neue Jahr Anschlussbedarf vor allem für Weizen. Brotroggen ist weiterhin knapp angeboten. Die Nachfrage nach Futterweizen aus Südoldenburg und Holland stützen den Weizenpreis.
Kassamarkt Ausblick
(c) elypse - fotolia.com

Die Lage für Weizen am Kassamarkt blieb auch in Vorausschau auf das neue Jahr 2017 eher fest. Laut Handel besteht Anschlussgeschäft vor allem für Weizen. Nachdem der Drittlandexport bei EU-Weizen an Tempo verloren hat, rechnet die Industrie mit eher moderaten Preisanstieg im kommenden Jahr. Die Konkurrenz durch billigeren Weizen aus der Ukraine und vor allem auch aus Argentinien, wo die Exportsteuer von 10 % ersatzlos gestrichen wurde, könnte den hiesigen Markt etwas nach unten ziehen. Allerdings verteuert der gefallene Eurokurs jegliche Importe in die EU-28. Insbesondere Norddeutschland profitiert durch die Nähe zu See- und Binnenhäfen von Drittlandexporten nach Nordafrika und Nahost.

Während in Norddeutschland durchschnittliche, in Ostdeutschland eher überdurchschnittlich gute Qualitäten geerntet wurden, ist die Qualität im Süden sehr heterogen mit Problemen bei Fallzahl und hl-Gewicht. Deshalb bleibt der Aufwand für Bemusterung dort hoch. Der Ausfall der französischen Weizenernte für die Rheinschiene hat frühzeitig zu steigenden Weizenpreisen am Kassamarkt geführt. Derzeit sorgt aber die gute Futterweizennachfrage aus Südoldenburg und Holland für einen relativ festen Weizenmarkt. Dies sollte sich auch in 2017 fortsetzen. Roggen ist kaum mehr angeboten, daher die festere Tendenz. Mais zieht durch Futterweizen angetrieben leicht mit nach oben.

Weizen: 176-177 EUR/t FCO Niederrhein

Für Liefertermine im neuen Jahr ging es um gut 2 EU/t nach oben, lagen die Preise für B-Weizen (12,0/220/76) für Q1/17 bei 176-177 EUR/t und für Q2/17 bei 179-180 EUR/t FCO Niederrhein, am Oberrhein für Q1/17 bei 167-168 EUR/t und Q2/17 bei 169-170 EUR/t FCO Verarbeiter. In Hamburg kostete B-Weizen für Q4/16 zuletzt 170-171 EUR/t und für Q1/17 etwa 171-173 EUR/t FCO Verarbeiter. In Stuttgart und München lagen die Preise für Q4/2016 bei 162-164 EUR/t FCO Verarbeiter, für Liefertermine Q1/17 bei 165-168 EUR/t FCO Verarbeiter. In Dresden und Halle wurden für Liefertermine Q1/17 rund 149-153 EUR/t ab Station genannt. Die Preisaufschläge für A-Weizen (13,0/250/76) liegen weiterhin bei 4-5 EUR/t. Am Binnenhafen MLK lagen die Preise für B-Weizen (12,0/220/76) zuletzt bei 165-166 EUR/t und für A-Weizen (13,0/250/77) bei 169-171 EUR/t FCO Hafenlager.

Für E-Weizen (14,5/280/77) werden ab Ostdeutschland 175 EUR/t ab Station genannt. Für die Sorte Bussard (14,5/280/77) werden 190-192 EUR/t, für Monopol (15,0/280/77) 220 EUR/t und für Akteur (14,5/280/77) rund 180-182 EUR/t ab Station gezahlt. Gute Qualitätsweizen finden Absatz nach Italien und Frankreich. Brotroggen (120/0,05) kostete zuletzt für Q1/17 um 158-160 EUR/t FCO Ober- und 163-164 EUR/t FCO Niederrhein, in Hamburg um 151-153 EUR/t und in München 151-153 FCO Verarbeiter bzw. Handel. Dabei ist das Angebot knapp, offenbar ist nur wenig Ware vorhanden. Im Raum Halle und Dresden kostete Brotroggen für Q1-17 um 133-135 EUR/t ab Station. Brotroggen ist weiterhin knapp angeboten, findet viel Roggen in Biogasanlagen eine bessere Verwendung.
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