Die Exporte bei US-Bohnen konnten nicht überzeugen. Jedoch verbilligte der gestiegene Eurokurs Sojaschroteinfuhren um 2,2 %. So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 320,44 EUR/t (Freitag: 324,96 EUR/t). Dabei tendierten
Sojabohnen zuletzt schwächer. Bei US-Sojamehl lag der Fronttermin bei 315,74 EUR/t (Freitag: 317,05 EUR/t). Der Eurokurs stieg um 2,4 Cent auf 1,0945 USD/EUR.
In den USA machte die
Aussaat von Sojabohnen trotz teils ergiebiger Niederschläge in Midwest deutlich an Boden gut, waren bis Wochenanfang 6 % gegenüber 3 % im Fünf-Jahresmittel ausgesät. Auch die Tatsache, dass die
Maisaussaat in den USA regenbedingt etwas hinterherhinkt und möglicherweise zusätzliche Flächen auf Sojabohnen lenkt, sorgte für schwächere Kurse in Chicago. Allerdings deuten die Wettervorhersagen Anfang Mai auf stabilere Hochdrucklagen, wodurch der
Sojaanbau zügig vorankommen dürfte. Dabei lässt die bisherige Prognose über ein 7,3 % höheren Sojaanbau wenig Preiseuphorie in den USA erkennen, rechnen der US-Handel mit einem Ergebnis von 117-121 Mio. t zur kommenden Ernte, gegenüber 117,2 Mio. t im Vorjahr.
Extrem schwach entwickelten sich die Exporte bei US-Sojabohnen, erreichten diese letzte Woche mit gerade 211.000 t gegenüber 402.300 t in der Vorvorwoche und 482.000 t zuvor ein sehr schwaches Ergebnis. Schuld daran war sicher der hohe US-Dollar, der jetzt kräftig um 2,2 % zurückging und für höhere Erwartungen bei der aktuellen Exportinspektion sprechen dürfte. Auch die Sojaölvorräte in den USA stiegen von 1,77 Mrd. Bushel im Februar auf 1,82 Mrd. Bushel im März weiter an, was mit erschwertem Absatz von
Biodiesel zusammen hing. Die Aprilzahlen werden noch höher angesetzt. Druck kommt vom
Rohöl und Ölschieferabbau, ist die Zahl der aktiven Ölbohranlagen (Oil Rig-Count) in der Vorosterwoche um 11 von 672 auf 683 gestiegen, wodurch die tägliche US-Rohölfördermenge um 17.000 Barrel/Tag auf nunmehr 9,25 Mio. Barrel/Tag hochschnellte und bis Jahresende auf 9,7 Mio. Barrel steigen soll. Auch nahmen die US-Rohölbestände laut API heute um 0,9 Mio. t zu, was den Rohölpreis erneut unter Druck setze, sank der Junitermin heute Mittag für Brent um 0,6 % auf 52,06 USD/Barrel (Freitag: 52,39 USD/Barrel), der Maitermin für WTI um 2,2 % auf 49,50 USD/Barrel (Freitag: 50,62 USD/Barrel).
Für spürbaren Druck sorgte Chinas National Bureau of Statistics, wonach Chinas Sojaanbau dieses Jahr um 8 % ausgedehnt werden soll. Auf der anderen Seite importierte China im März mit 6,3 Mio. t Sojabohnen deutlich mehr als im Februar von 5,54 Mio. t, stiegen auch seit Beginn der Kampagne im Oktober die chinesischen Einfuhren um 8,6 %. Die chinesische Regierung erhöhte ihre Importerwartungen für die laufende Saison um 1,24 Mio. t auf 86,55 Mio. t, was dem Markt wiederum Auftrieb gab. Auf einem anderen Blatt steht die Anbauentwicklung Kanadas, wo die Anbaufläche für Sojabohnen um 27 % auf 6,96 Mio. Acres ansteigen soll.