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26.05.2017 | 18:22

Weizen-Fronttermin stagniert bei 166,75 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Die internationalen Weizenmärkte gerieten wegen zügigen Starts der US-Weizenernte, jedoch zugleich geäußerten Befürchtungen über die Qualität etwas unter Druck, dabei konnten die Exporte wenig überzeugen. In der EU sorgte die Hitzewelle für etwas Preisauftrieb, der Export blieb niedrig, aber die gute Futterweizennachfrage und begrenzte Bestände sorgten für Preisstabilität.
Warenterminbörse Weizen
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Weizenpreis-Matif (c) proplanta

So notierte der neue Fronttermin in Chicago für CME-EU-Weizen bei 164,25 EUR/t (Mittwoch: 164,25 EUR/t), für US-Weizen bei 141,08 EUR/t (Mittwoch: 141,17 EUR/t) und an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 166,75 EUR/t (Mittwoch: 166,75 EUR/t). Auch beim Dezembertermin von 171,25 EUR/t und dem für März 2018 von 175,00 EUR/t änderte sich nichts. Dabei tendierte Weizen zuletzt seitwärts. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1219 USD/EUR.

Am Kassamarkt tendierte Weizen unverändert, lagen die Preise des Handels für Standardweizen zuletzt bei 159,00 EUR/t (Mittwoch: 159,00 EUR/t) FOB Rouen und 174,00 EUR/t (Mittwoch: 174,00 EUR/t) FOB Hamburg bzw. Rostock sowie 169,00 EUR (169,00 EUR/t) FCO Mannheim. Nach Süd-Oldenburg und Holland wurde Futterweizen zu Preisen um 183,00 EUR/t (Mittwoch: 183,00 EUR/t) FCO gehandelt. Die Preise für neue Ernte liegen mit 171,00 EUR/t FCO Südoldenburg um über 10 EUR/t darunter.

In den USA hat die US-Weizenernte zügig begonnen, obwohl einige Regionen wie der US-Bundesstaat Oklahoma von heftigen Regen- und Hagelstürmen heimgesucht wurden, dabei erreichte die Weizenernte im US-Bundesstaat mit 20% Fortgang einen leichten Vorsprung zum Vorjahr. Gleichzeitig konnte letzte Woche die noch reichlich verspätete US-Sommerweizenaussaat auf einen Vorsprung von 6 % über Vorjahr auf 90 % zulegen.

Befürchtungen bleiben aber um die Qualität, wurde im letzten Crop Progress Report ihre Bonitierung (gut-ausgezeichnet) für US-Weizen um 1 % auf 52 % abgesenkt, was einen Rückstand von 10 % zum Vorjahr bedeutet, könnten mehr Rost und Mehltau zu Qualitätsverlusten führen. Dabei ist die kleinere US-Weizenernte 2017/18 mit 49,5 Mio. t um über 22 % kleiner als 62,9 Mio. t im Vorjahr.

Wenig spektakulär war die Exportentwicklung, erreichten die Exporte von US-Weizen mit 201.900 t (alte Ernte) gegenüber 247.600 t in der Vorwoche und 24.200 t zuvor erneut ein schwaches Ergebnis. Bei einer Fehlmenge von 2,7 Mio. t können die USA ihr Exportziel für Weizen nicht realisieren, beginnt in den USA das neue WJ bereits am 1. Juni.

In Kanada machte die Frühjahrsaussaat nach den Regenfällen zuvor diese Woche kräftige Fortschritte, erwartet das USDA dort aber weiterhin mit 28,4 Mio. t eine um knapp 12 % kleinere Weizenernte, wobei das avisierte Weizenanbauareal von 23,2 Mio. Acres auf Vorjahresniveau womöglich zu hoch gegriffen ist, können vorerst 5 % der Fläche wegen Nässe nicht bestellt werden.

Unverändert taxierte der International Grain Council (IGC) die Weltweizenernte auf 735,9 Mio. t. Dabei korrigierte der Council die kommende Weizenernte in den USA um 0,6 Mio. t auf 49,6 Mio. t und die in der EU um 0,4 Mio.t auf 149,9 Mio. t nach unten.
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