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28.07.2017 | 21:00

Sojabohnen-Fronttermin gewinnt auf 312,37 EUR/t - hohe Verkaufsabschlüsse mit China festigen vorerst Preis

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt erhielt wegen guter Sojaexporte, besonders vor dem Hintergrund umfangreicher Verkäufe der USA nach China, Unterstützung. Die US-Crushzahlen konnten dagegen wenig überzeugen.
Sojabohnenpreis aktuell
(c) Norman Chan - fotolia.com

So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 312,37 EUR/t (Mittwoch: 309,96 EUR/t). Dabei stiegen auch die Termine im September um 2,64 EUR/t auf 314,02 EUR/t und für November um 2,87 EUR/t auf 316,38 EUR/t an. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,1701 USD/EUR. Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt bei 282,00 EUR/t (Mittwoch: 282,00 EUR/t) FCO Hamburg.

Der IGC hat seine Prognose zur Welt-Sojaernte von 348,2 Mio. t auf 344,7 Mio. t zurückgenommen. Niedrigere Ernten in den USA von 112,8 Mio. t (Vorjahr: 117,2 Mio. t), in Brasilien von 109,0 Mio. t (Vorjahr: 113,9 Mio. t) und in Argentinien von 57,0 Mio. t (Vorjahr: 56,0 Mio. t) sind die Gründe.

In den USA stand wieder einmal der Wettermarkt im Fokus für das Auf und Ab am Sojamarkt, sorgten Regenmeldungen für die US-Bundesstaaten Iowa, Illinois, Indiana, Nebraska und Minnesota, wo über die Hälfte der US-Sojabohnen angebaut werden, Mitte der Woche für fallende Terminkurse. Doch der Regen kam nicht in dem Umfang, so ging es bei den Terminkursen halt wieder herauf. Aber die US-Wetterdienste geben keine Entwarnung, sollen gewaltige Regenmengen (Million dollar rains) ab einer südlichen Linie von Iowa, Illinois und Minnesota nordwärts innerhalb der nächsten 72 Stunden noch fallen. Doch was passiert, wenn der Regen wieder nicht fällt?

Vielmehr im Fokus stand daher zuletzt die Exportentwicklung für US-Sojabohnen. Dabei wurde die Marktlage bei Sojabohnen zuvor durch Sojakontrakte mit China getrieben, stand dabei ein Kontraktvolumen von über 12,3 Mio. t im Raum. Stabil blieben US-Sojaexporte, erreichten die Exporte bei US-Sojabohnen mit 303.400 t gegenüber 406.900 t in der Vorwoche und 228.000 t zwar nicht das Ergebnis der Vorwoche, doch konnten Exportbuchungen aus der neuen Ernte in Höhe von 531.800 t dieses Ergebnis verbessern. Dabei war die Entwicklung der Sojaimporte nach China zunächst hervorragend, dann gab es im Juni einen Bruch.

Dabei lagen die Sojaimporte Chinas im Mai bereits auf Rekordhoch von knapp 9,6 Mio. t, im Juni erreichten diese entgegen der Erwartungen von über 10 Mio. t nur 7,7 Mio. t. Dabei kamen 6,42 Mio. t Bohnen aus Brasilien, 712.845 t aus Argentinien und 387.093 t aus den USA, was die immense Exportpower Brasiliens bei Sojabohnen zeigt. Die gesamten Sojaexporte aus Argentinien im Juni fielen mit 3,9 Mio. t um 15 % geringer als im Mai 2017.
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