So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 133,38 EUR/t (Mittwoch: 133,91 EUR/t), an der
MATIF in Paris bei 171,25 EUR/t (Mittwoch: 171,50 EUR/t). Dabei tendierte Mais zuletzt leicht fester. Der Eurokurs fiel weiter auf 1,0648 USD/EUR.
In den USA verzögerten ergiebige Regenfälle im Corn Belt die US-Maisausaat, was angesichts des guten Saatfortgangs dort kein Problem darstellte, aber den Markt leichthoch zog, waren zuvor die Maisaussaat in den USA deutlicher als Vorjahr fortgeschritten, im Bundestaat Texas zu 56 % gegenüber 41 % im Vorjahr. Auch exportseitig konnte US-Mais letzte Woche überzeugen, erreichten die Exporte von US-Mais mit 1.138.100 t gegenüber 716.900 t in der Vorvorwoche und 1.347.000 t zuvor ein gutes Ergebnis.
Ein Blick auf die Exportstatistik zeigt, dass die USA im Zeitraum September 2016-Februar 2017 mit knapp 28,1 Mio. t über 71 % mehr Mais als im Vorjahreszeitraum von 16,4 Mio. t exportieren konnten, auf Kosten Brasiliens, was wegen geringer Lagerbestände mit 7,9 Mio. t Exporten die Vorjahreslinie von 29,9 Mio. t um 73,6 % verfehlte, zudem gut 1,2 Mio. t Mais importierte, um die Fleischexporte nach China aufrechtzuerhalten. Negative Zahlen belasten den Ethanol-Markt, fiel die wöchentliche Ethanolproduktion in den USA laut EIA um 35.000 Barrel/Tag auf 1,015 Barrel/Tag und stiegen die Bestände auf einen neuen Rekordwert von 23,7 Mio. Barrel.
Immenser Druck kommt vom Rohöl und Ölschieferabbau, lag die Zahl der aktiven Ölbohranlagen (US-Oil-Rigg-Count) in den USA Anfang März noch bei 609, stieg diese bis letzte Woche auf 662 an mit einer Rohölproduktion von nunmehr 9,2 Mio. Barrel/Tag. Aber zuletzt zog der Rohölpreis durch den US-Luftschlag in Syrien um mehr als 2 % an, stieg der Maitermin heute Mittag für Brent um 2,2 % auf 55,71 USD/Barrel (Mittwoch: 54,51 USD/Barrel), der Maitermin für WTI um 2,4% auf 52,59 USD/Barrel (Mittwoch: 51,35 USD/Barrel).
In Südamerika blieben die Prognosen für Mais auch nach schwereren Regenfällen in Argentinien unverändert hoch, taxierten die Analysten Safras e Mercado, Agroconsult und Informa Economics die
Maisernte Brasiliens auf 98 bzw. 96,3 bzw. 95,0 Mio. t, und hob Informa Economics die Maisernte Argentiniens um 3 Mio. t auf 38,2 Mio. t an.
Die März-Schätzungen des
USDA lagen dagegen für Brasilien bei 91,5 Mio. t (Vorjahr: 67 Mio. t) und für Argentinien bei 37,5 Mio. t (29 Mio. t), die sicher nächste Woche angehoben werden. Je nach Prognoseerwartung müssten dadurch Südamerikas Maisexporte gegenüber dem Vorjahr um 26,8-29,8 Mio. t zunehmen, wenn nicht die Lagerbestände ansteigen sollen. Dem steht derzeit eine um knapp 25 Mio. t geringere Erwartung zur US-Maisernte entgegen.
Angesichts derartig wachsender Maisverfügbarkeiten prüft die brasilianische Regierung einen Antrag der Zucker- und Gas-Lobby, um womöglich eine 20%ige Einfuhrsteuer auf Ethanol wieder einzuführen, exportierten die USA im Dezember mit 1.012 Mio. Barrel immerhin gut 43 % ihrer Gesamtexporte bei Ethanol nach Brasilien. Umgekehrt wollen die USA den Importzugang für Ethanol und Biodiesel in die USA erschweren.
In der EU-28 förderten warme Temperaturen und Sonnenwetter die Maisaussaat, schritt diese in West-und Osteuropa zügig voran. Der Internationale Getreiderat (
IGC) veranschlagte die EU-Maisernte 2017/18 letzte Woche auf 63,0 Mio. t gegen-über 60,5 Mio. t im Vorjahr, ein Plus von 4,1 %. Dadurch dürfte der Importbedarf in der kommenden Saison um 2,5 Mio. t zurückgehen. Importseitig gab es wenige Veränderungen, läuft Futterweizen stärker in die Futterration als Mais.
Die Maisimporte in die EU blieben trotz schwacher Ernte mit rund 8,3 Mio. t um 22 % hinter dem Vorjahresergebnis von 10,7 Mio. t zurück, dabei importierte die EU letzte Woche rund 200.000 t Mais. Dabei lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt bei 165,00 EUR/t (Mittwoch: 165,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 168 EUR/t (171,00 EUR/t) FOB Rhein sowie 185,00 EUR/t (Mittwoch: 185,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg.