So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 118,09 EUR/t (Freitag: 117,15 EUR/t), an der
MATIF in Paris bei 146,75 EUR/t (Freitag: 146,25 EUR/t). Dabei notierte der Januartermin an der MATIF um 0,50 EUR/t tiefer bei 155,00 EUR/t, der für März unverändert bei 160,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Vormittag bei 1,1760 USD/EUR. Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt bei 145,00 EUR/t (Freitag: 142,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 152,00 EUR/t (151,00 EUR/t) FOB Rhein sowie für Mais aus alter Ernte bei 172,00 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland, etwa 172,50 EUR/t (Freitag: 172,50 EUR/t) FCO Brake, gut 165,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) Niederrhein und 162,00 EUR/t FCO (Freitag: 160,00 EUR/t) Oberrhein.
In den USA kam die
Maisernte wegen Regenfällen zuletzt im östlichen Corn Belt weiter nur zögerlich voran, waren bis Montag 38 % der US-Maisernte geborgen, gegenüber 28 % in der Vorwoche und 59 % im Fünf-Jahresmittel. Dabei melden die US-Wetterdienste weiterhin unbeständiges Wetter vor allen im östlichen Corn Belt, auch baldige Frosteinbrüche sind nicht ausgeschlossen. Dabei wurden die Erträge bekanntlich mit 10,79 t/ha um 0,10 t/ha höher veranschlagt als im Vormonat. Auch die US-Maisernte steigt um 2,4 Mio. t auf 363 Mio. t, gegenüber 384,8 Mio. t im Vorjahr. Die US-Maisvorräte nehmen bei gesenkten Exporterwartungen von nur 47,0 Mio. t von 58,3 Mio. t auf 59,4 Mio. t zu.
Exportseitig konnten die USA bei Mais überzeugen, erreichten die Exporte an US-Mais letzte Woche mit 1.254.900 t gegenüber 1.593.200 t in der Vorvorwoche und 814.100 t zuvor ein gutes Ergebnis. Die jährlichen Ausfuhrkontrollen beliefen sich letzte Woche auf 3.904.525 t gegenüber 7.815.500 t im Vorjahr. Dabei erwarten die USA eine Ankurbelung der Exporte nach Mexiko, rechnet das
USDA mit von 14,2 Mio. t im Vorjahr auf 15,5 Mio. t steigenden Maiseinfuhren nach Mexiko, ein Plus von 1,3 Mio. t, was für den US-Maismarkt positiv wirkte. Stützende Impulse lieferte der US-Ethanol- und Rohölmarkt. Die US-Produktion von
Ethanol stieg zuletzt um 52.000 Barrel/Tag auf 1.019.000 Barrel/Tag, wobei die Ethanol-Vorräte um 500.000 Barrel auf 21,0 Mio. Barrel zurückgingen.
Eine gute Nachfrage Chinas nach US-Ethanol sorgte für gute Stimmung. Der Rohölpreis stieg bei Brent um 1,8 % auf 58,41 USD/t (Freitag: 57,37 USD/t), bei WTI um 1,8 % auf 52,42 USD/t (Freitag: 51,48 USD/t), was auch US-Ethanol weiter stützen dürfte. Bei US-Ethanol ging es um 2,8 Cent auf 1,420 EUR/Barrel nach oben. Die Ankündigung Saudi-Arabiens, seine Rohöl-Fördermenge im November um 560.000 Barrel auf 7,15 Mio. Barrel zu reduzieren, sowie ein erwarteter Abbau der Erdölbestände in den USA, trieben vorerst die Preise. Die Rolle Chinas, durch immense Versteigerungen von Altmaisbeständen auf der einen Seite, künftig als potentieller
Absatzmarkt für
Bioethanol, sorgt für Bewegung am Markt. Dabei versteigerte die chinesische Regierung am letzten Donnerstag 782.000 t Mais am
Weltmarkt und blieb damit unter der geplanten Menge von 3,4 Mio. t Mais, was dem Markt etwas Auftrieb gab.
Die chinesischen Maisimporte gingen von Januar bis September um 24 % gegenüber dem Vorjahr zurück und erreichten knapp 2,3 Mio. t. Die Ankündigung der chinesischen Regierung, bis zum Jahr 2020 dem Benzin 10 % Ethanol beizumischen, hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Beim Benzinverbrauch von 120 Mio. t im Jahr 2016 erwarten Analysten den E10-bedingten Mais-Mehrverbrauch bei 36 Mio. t pro Jahr, was zum Abbau der Maisbestände in weniger als drei Jahren führen dürfte. China verbraucht derzeitig jährlich 238,0 Mio. t Mais. Die aktuelle Maisernte wird dort in Höhe von 215,0 Mio. t erwartet, gegenüber 219,6 Mio. t im Vorjahr. In Südamerika kochen wieder die Spekulationen über das Wetter hoch. Noch ist es in Zentralbrasilien zu trocken, in Argentinien zu nass.
Die Trockenheit in Nord- und Zentralbrasilien gefährdet die Maisaussaat, wuchs der Rückstand bei der
Aussaat auf teils bis zu drei Wochen. Laut AgRural sind inzwischen 39 % der
Maisaussaat gegenüber 46 % im Vorjahr und 42 % im Fünf-Jahresmittel abgeschlossen, in der Provinz Rio Grande do Sol 60 % gegenüber 65 % im Vorjahr. Laut CONAB wird die kommende Maisernte Brasiliens zwischen 92,2 bis 93,6 Mio. t liegen, gegenüber 97,8 Mio. t im Vorjahr. Dabei soll der
Anbau zur Haupternte um 6-10 % sinken, wegen zu trockner Böden in Zentralbrasilien. Argentiniens Maisaussaat war zuletzt mit 28 % Fortgang deutlich im Rückstand zu 36 % im Vorjahr. Regen verzögert die Maisaussaat. Dabei soll der
Maisanbau dort um 6 % zum Vorjahr auf 5,4 Mio. ha anwachsen und eine Ernte von 41 Mio. t bringen, gleichhoch wie im Vorjahr.
Der Maisexport Brasiliens erreichte laut brasilianischen Handelsministerium im September 5,9 Mio. t, im August 5,3 Mio. t und im Juli 2,3 Mio. t. Danach übertrifft der brasilianische Maisexport im September den Vorjahreswert um fast das Doppelte, dürfte sich Oktober jedoch abschwächen. Denn bereits kursieren Gerüchte darüber, die Farmer halten mit höheren Verkäufen zurück, weil die Rede davon ist, das Wetterphänomen La Niña könnte die Maisernten Südamerikas beeinträchtigen. La Niña ist bekannt für Trockenheit in vielen Regionen Argentiniens und Südbrasiliens, führt dagegen in Zentralbrasilien häufig zu höheren Regenmengen. Weiterhin erwartet Bloomberg einen Rückgang der Maisanpflanzungen um 9,1 % in Südafrika, wo die Maisernte auf nur 12,5 Mio. t zurückgeht gegenüber 17,2 Mio. t im Vorjahr.