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03.01.2018 | 17:04

Maispreis befestigt sich auf 158,00 EUR/t - Rohöl und Wettermärkte in Südamerika ziehen Mais leicht nach oben

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Maismarkt bekam Auftrieb durch leicht gestiegene Weizenpreise, hohe Exporte bei US-Mais und festere Vorgaben aus Südamerika, wo in Südargentinien und Südbrasilien eine Trockenheit droht. Unterstützung kam gleichfalls vom Rohöl- und Ethanolmarkt. Am Schwarzmeer nahm jedoch der Exportdruck wieder zu.
Maispreis Entwicklung 2018
(c) proplanta

So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 115,31 EUR/t (Freitag: 115,17 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 158,00 EUR/t (Freitag: 157,75 EUR/t). Dabei notierte der Junitermin an der MATIF um 0,25 EUR/t höher bei 163,75 EUR/t, der für August um 0,25 EUR/t fester bei 168,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,206 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt für Q1/18 bei 151,00 EUR/t (Freitag: 151,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 158,00 EUR/t (158,00 EUR/t) FOB Rhein, gut 173,00 EUR/t (Freitag: 173,00 EUR/t) FCO Holland sowie bei 175,00 EUR/t (Freitag: 175,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland, etwa 170,00 EUR/t (Freitag: 169,00 EUR/t) FCO Brake, gut 165,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FCO Niederrhein und 162,00 EUR/t FCO (Freitag: 162,00 EUR/t) Oberrhein. Für Liefertermine Q2/18 gab es bisher kaum Preisaufschläge.

In den USA tendierte Mais wegen positiver Entwicklungen beim Export und auch beim Ethanolpreis wieder fester, wobei US-Mais durch die US-Dollarschwäche noch zusätzlich an Wettbewerbsfähigkeit zulegte. Positive Impulse kamen zu allererst vom Exportmarkt, erreichten die Exporte bei US-Mais letzte Woche mit immerhin 1.245.000 t gegenüber 1.558.300 t in der Vorwoche ein erneut sehr gutes Ergebnis, Hauptabnehmer waren China, Mexiko und Japan. Optimistisch ist das Bild derzeit auch beim Ethanol, eilt die Ethanolproduktion von einer Rekordmarkte zur nächsten, was mit höheren Beimischungsmandaten in den USA zusammenhängt.

Die Verarbeitung von US-Mais zu Ethanol legte wieder an Tempo zu, stieg die US-Produktion von Ethanol um 13.000 Barrel/Tag auf 1.090.000 Barrel/Tag, wobei die Ethanol-Vorräte zur Vorwoche jedoch um 300.000 Barrel auf 22,0 Mio. Barrel erneut sanken, was zu Kursbefestigungen führte, ging es bei US-Ethanol um 0,5 Cent auf 1,335 EUR/Barrel (Freitag: 1,330 EUR/Barrel) nach oben.

Auftrieb kam auch vom Rohölpreis, sank zwar Brent marginal um 0,1 % auf 66,55 USD/t (Freitag: 66,61 USD/t), stieg jedoch WTI um 0,9 % auf 60,39 USD/t (Freitag: 60,28 USD/t), erklärte der US-Handel dies mit dem Rückgang der US-Rohölvorräte um 4,6 Mio. Barrel auf 431,9 Mio. Barrel und dem steigenden Bedarf an Heiz- und Treibstoffen wegen der grassierenden Kältewelle in den USA. An der Nordsee hat zwar das wichtige Forties-Pipelinesystem (FPS) zum Jahreswechsel wieder seinen Betrieb aufgenommen, aber die Unruhen im Iran, dem drittgrößten Förderland des Ölkartells OPEC, stützen die Preise am Rohölmarkt.

In Südamerika trieben wieder zu trockene Wetterbedingungen in Zentral- und Südbrasilien sowie in Zentral- und vor allem in Südargentinien die Maisterminkurse etwas nach oben. Dabei schlugen Wetterdienste in Buenos Aires bereits Alarm, dass die Böden dort wieder zunehmend austrockneten. Noch über Weihnachten hatte Regen in Argentinien für Entspannung am Maismarkt gesorgt, hob die Börse Rosario ihre Prognose zuletzt um 0,5 Mio. t sogar auf 41,5 Mio. t Mais an, während das USDA unverändert an seiner Prognose von 42,0 Mio. t Mais gegenüber 41,0 Mio. t im Vorjahr festhielt. In Argentinien waren zuletzt 73 % der Maisfläche gegenüber 77 % im Vorjahr gesät.

In Brasilien zeichnet sich dagegen tendenziell eine schlechtere Maisernte ab, taxierte Analyst Dr. Cordonnier die brasilianische Maisernte zuletzt auf 88,0 Mio. t, während AgRural die brasilianische Maisernte auf 84,1 Mio. t veranschlagte, deutlich unter der Prognose des USDA von 95,0 Mio. t Mais gegenüber 98,5 Mio. t im Vorjahr. Der Maisexport Brasiliens legte im Dezember auf 3,99 Mio. t gegenüber 3,52 Mio. t im November deutlich zu, angesichts der vorherigen Dürre erreichten die Exporte nicht das Vorjahresniveau. Vermutlich wird der Exportdruck in Südamerika zumindest für Mais etwas zurückgehen.
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