In den USA waren bis zum Wochenende rund 9 % der US-Maisfläche geerntet, gut 3 % weniger als im Fünfjahresdurchschnitt. Dabei deuten die Wetterprognosen auf weitere Niederschläge im US-Corn Belt hin, wodurch sich die
Maisernte weiter verzögern könnte. Allerdings blieb die Prognose für US-Mais bei nur leichten Änderungen bei den Erträgen mit 383,4 Mio. t auf Rekordniveau, wobei sich die Überhänge zum Ende des WJ 2016/17 auf 60,5 Mio. t auftürmen könnten, den höchsten seit 1987/88. Preisstützend wirkte die US-Ethanolverarbeitung, die mit 1,004 Mio. Barrel/Tag wieder die psychologische 1 Mio. Barrel-Tagesschwelle überschritten hatte. Die US-Maisexporte lagen letzte Woche mit 724.600 t unter den Erwartungen des US-Handels.
Auch in Brasilien erwartet der Handel eine deutlich bessere Maisernte, die nach nur 70,3 Mio. t im Vorjahr (Trockenheit) nun 92,3 Mio. t erreichen soll. Die Safhrina-Maisfläche soll wegen der guten Preise um 8 % auf 4,2 Mio. ha ansteigen. Für Argentinien wird zur neuen Saison eine Ausdehnung der Maisanbaufläche um 18 % auf 5,7 Mio. ha zulasten des Sojaanbaus vorhergesagt. Durch die Absenkung der Exportzölle ist der
Maisanbau für argentinische Farmer weit lukrativer geworden. Für China liegt die
Ernteprognose laut lokaler Behörden mit 210 um 10 Mio. t unter den bisherigen Erwartungen, das
USDA ging zuletzt dort von 216 Mio. t Mais aus.
In der EU wurde die Prognose zur EU-Maisernte bekanntlich um 0,9 Mio. t auf 61,1 Mio. t zurückgenommen. Insbesondere Frankreich erwartet eine schwächere Maisernte. In Deutschland geht man inzwischen auch von einer schwächeren Maisernte aus. Laut Deutschen Maiskommitee hat die Hitze im August die Pflanzen unter Stress gesetzt und zum Teil zu früher Abreife geführt. Für Niedersachsen gab die
Landwirtschaftskammer bekannt, dass der
Witterungsverlauf für die Pflanzen weniger problematisch gewesen sei und somit gute Erträge und hohe Qualitäten zu erwarten sind. Unter dem Strich wird die EU ähnlich hohen Importbedarf für Mais haben wie im Vorjahr.
Im Schwarzmeerraum startet die Maisernte ebenfalls zügig. In Russland waren letztes Wochenende rund 13 % und in der Ukraine 7 % der Maisanbaufläche geerntet. Dabei spricht bisher alles für gute Maiserträge auch in der Schwarzmeerregion, soweit das
Erntewetter anhält.
Fazit: Die
Maispreise konnten sich moderat erholen. Ob sich der festere Trend fortsetzt, hängt vom weiteren Wetterverlauf in den USA ab.