Dabei bekam Raps Unterstützung vom Soja- und Palmöl. Sojaöl stieg beim Fronttermin in Chicago um 1,6 %, Palmöl in Kula Lumpur um 0,5 %. Canola legte beim Frontermin in Winnipeg um 1,8% zu, was mit der auf 15,9 Mio. t herabgestuften Canola-Ernte Kanadas zusammenhing.
Auch in China wird ein Rückgang der
Rapsernte erwartet, die Ernteflächen wurde um 2 Mio. ha auf 5-6 Mio. reduziert, so niedrig wie seit dreißig Jahren nicht mehr. Ähnlich wie bei der Sojabohne hortete die chinesische Regierung größere Mengen Rapsöl, die den Markt zusätzlich belasten. Etwas Auftrieb erhielt Palmöl, nachdem die Palmölexporte im Juni mit 1,13 Mio. t um 13 % unter dem Vorjahr zurückblieben und stark Richtung China, EU und Indien einbrachen. Eine bessere Niederschlagsversorgung sollte sich bei den Ernten frühestens ab Herbst bemerkbar machen.
In der EU hat die Rapsernte in Frankreich und Deutschland begonnen. Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland wird mit schwächeren Erträgen mangels ausreichender Sonnenstunden gerechnet, die sich negativ auf die Photosynthese-Leistung ausgewirkt haben soll. Dies bedingt voraussichtlich auch niedrigere Ölgehalte als im Vorjahr. Während in der Ukraine, Bulgarien, Rumänien und Ungarn von sehr guten Rapsernten ausgegangen wird, soll die Rapsernte Frankreichs aufgrund des Regenwetters auf 4,6-4,8 Mio. t zurückfallen, FranceAgriMer hatte diese mit 4,83 Mio. t veranschlagt. In Deutschland taxierte bekanntlich der
DRV die Rapsernte auf 4,9 Mio. t, knapp unter dem Vorjahresergebnis.
Bei der EU-Versorgung wird weiterhin vom Anfangsbestand von 1,15 Mio. t Raps und auf 0,85 Mio. t sinkenden Endbestand ausgegangen. Die EU-Rapsimporte sollen von 3,3 Mio. im Vorjahr auf 2,9 Mio. t sinken. Die Rapsverarbeitung wird wegen verminderter Verfügbarkeit von 24,3 Mio. t im Vorjahr auf nur noch 22,1 Mio. t zurückfallen. Für Ausgleich wird eine höhere Verarbeitung von Sonnenblumen sorgen.
Fazit: Raps hängt bei der Preisentwicklung eng am Sojakomplex. Preisausbrüche wegen der unsicheren Importnachfrage Chinas könnten ebenso zu Marktverwerfungen bei Raps führen wie eine Trockenheit im Soja-Gürtel der USA.