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20.10.2017 | 19:49

Höheres Tempo bei Maisernte setzen Terminkurse unter Druck

Stuttgart/Paris/Chicago - Der Maismarkt geriet unter Druck wegen verbesserter Druschbedingungen im US-Corn-Belt. In der EU nahm der Importdruck bei Mais deutlich zu, auch gute Maiserträge in Frankreich belasten die Terminkurse in Paris.
Mais Terminkurse
(c) proplanta

Die Maisernte legte im US-Corn Belt beim Tempo zu, kaum Niederschläge und überdurchschnittliche Temperaturen förderten den Maisdrusch, so dass der Ernterückstand bis nächste Woche etwas eingeholt werden könnte. Exportseitig konnten die USA bei Mais überzeugen, erreichten die Exporte an US-Mais mit 1.254.900 t gegenüber 1.593.200 t in der Vorwoche und 814.100 t zuvor ein gutes Ergebnis. Stützende Impulse lieferte der US-Ethanolmarkt. Die US-Produktion von Ethanol stieg um 52.000 Barrel/Tag auf 1.019.000 Barrel/Tag, wobei die Ethanol-Vorräte um 500.000 Barrel auf 21,0 Mio. Barrel zurückgingen. Eine gute Nachfrage Chinas nach US-Ethanol sorgte für gute Stimmung.

Die chinesische Regierung versteigerte am Donnerstag 782.000 t Mais am Weltmarkt und blieb damit unter der geplanten Menge von 3,4 Mio. t Mais. Bekanntlich will China mehr Mais zu Ethanol verarbeiten. Die Ankündigung der chinesischen Regierung, bis zum Jahr 2020 dem Benzin 10 % Ethanol beizumischen, hat weltweit für Aufsehen gesorgt.

In Südamerika dreht sich wieder alles um das Wetter. Die Trockenheit Nord- und Zentralbrasilien gefährdet die Maisaussaat, wächst der Rückstand bei der Aussaat auf teils mehr als drei Wochen. Laut CONAB wird die kommende Maisernte Brasiliens zwischen 92,2 bis 93,6 Mio. t liegen, gegenüber 97,8 Mio. t im Vorjahr. Argentiniens Maisaussaat war zuletzt mit 20 % Fortgang im Rückstand zu 36 % im Vorjahr. Regen verzögert die Maisaussaat. Dabei soll der Maisanbau dort um 6 % zum Vorjahr auf 5,4 Mio. ha anwachsen und eine Ernte von 41 Mio. t bringen, gleichhoch wie im Vorjahr.
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