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08.03.2017 | 19:10

Raps dümpelt bei 415,75 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt wurde beeinflusst durch die Entwicklungen der Sojaernte Südamerikas, der schwelenden Hoffnungen auf eine Anhebung des US-Bio-Kraftstoffprogramms in den USA, der zunehmenden Verfügbarkeit von Palmöl und dem Zickzack-Kurs beim Rohöl. Der Rapsmarkt in der EU bleibt eng.
Rapspreis
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Entwicklung Matif-Rapspreis (c) proplanta

So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 415,750 EUR/t (Freitag: 419,50 EUR/t), für August bei 381,00 EUR/t (Freitag: 384,25 EUR/t) und für November bei 384,00 EUR/t (Freitag: 387,50 EUR/t). Dabei tendierte Raps zuletzt schwächer.

Keine Preisunterstützung kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 1,4 % auf 352,73 EUR/t (Freitag: 357,90 EUR/t) sank. Sojaöl fiel um 1,5 % auf 698,04 EUR/t (Freitag: 708,59 EUR/t). Bei Palmöl fiel der Fronttermin in Kuala Lumpur um 0,2 % auf 632,27 EUR/t (Freitag: 631,32 EUR/t). Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin um 1,9 % auf 371,40 EUR/t (Freitag: 378,54 EUR/t) nach unten. Bei Rohöl fiel der Apriltermin für Brent um 0,6 % auf 55,06 USD/Barrel (Freitag: 55,42 USD/Barrel, der Märztermin für WTI um 1,4 % auf 52,98 USD/Barrel (Freitag: 52,98 USD/Barrel). Leicht schwächer war der Kursverlauf beim Euro mit 1,0555 USD/EUR. Insofern gingen alle relevanten Konkurrenzprodukte nach unten.

Der Rapsmarkt legte in den letzten Tagen einen regelrechten Zickzack-Kurs mit leichtem Abwärtstrend hin. Ganz klar zogen der Preisrückgang bei Sojabohnen, der Rückgang bei Soja- und Palmöl sowie auch der schwächere Rohölpreis den an sich stabilen Rapspreis mit nach unten. Bei Sojabohnen überschattet Brasiliens gigantische Ernte den Markt, können die Bestände in dieser Saison um 8-10 Mio. t ansteigen, sorgt nicht der Markt für ausreichend Absatz. Bei Rohöl steigen die Lagerbestände in den USA dramatisch an, steigt die Zahl Bohrlöcher seit Wochen stark an und nimmt der Abbau von Ölschiefer kräftig zu, wohingegen die OPEC versucht, den Rohölpreis über eine Drosselung der Rohölfördermenge in den Griff zu bekommen. Rohöl bewegt sich bereits einige Wochen um die Marke von 52.55 USSD/Barrel. Daran dürfte sich in den kommenden Wochen wenig tun.

Die Palmölproduktion erholt sich nach dem sehr trockenen Sommer/Herbst 2016 in Malaysia und Indonesien, bedingt durch den letzten El Nino. Dabei hat die Produktion fast wieder auf Normalmaß zurückgefunden, wodurch der Exportdruck spürbar wächst. Die Hauptproduzenten Indonesien und Malaysia werden höhere Ernten als in der letzten Saison haben. Indonesien soll laut USDA 35 Mio. t Palmöl gegenüber 32 Mio. t im Vorjahr, Malaysia dagegen 20 Mio. t gegenüber 17,7 Mio. t produzieren. Die globalen Bestände bei Palmöl werden zwar von 7,63 Mio. t im Vorjahr auf 7,61 Mio. t zurückfallen, lag die Schätzung im Januar noch bei 7,55 Mio. t, was den Rück-gang relativierte. Ende der Woche wird eine neue Produktionsschätzung des Palmölrats erwartet, die auf vorerst auf höhere Produktionszahlen schließen lässt.

Dem Markt für Sojaöl fehlt derzeit die Nachfrage, übersteigt die Nachfrage nach Sojaschrot  bei der Produktion anfallendes Sojaöl beträchtlich. Insofern hofft die Biokraftstoffbranche in den USA auf Unterstützung der neuen amerikanischen Administration.

In der Ukraine hat die Industrie derartige Bestände aufgebaut, die der Markt in Asien und im Nahen und Mittleren Osten nicht aufnehmen kann. Die Lagerbestände der Sonnenblumenkerne in der Ukraine belaufen sich aktuell auf 5,4 Mio. t verglichen mit 3,6 Mio. t im Vorjahr. Vermutlich wird die Ukraine nicht nur mit Mais in der EU Druck erzeugen, sondern jetzt auch mit Sonnenblumen und Sonnenblumenöl.
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