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27.06.2018 | 18:36

Rapspreis: Sanktionsandrohungen der USA gegenüber Importeuren von iranischem Öl beeinflussen Markt

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt konnte leicht zulegen, erwarten Exporteure in Kanada und der Ukraine weit bessere Exportchancen für Canola bzw. Raps nach China aufgrund des Importstopps für US-Sojabohnen wegen des Zollkonflikts der USA mit China. Keine Unterstützung fand Raps durch Soja- und Palmöl, was weiter nachgab. Der leicht höhere Eurokurs belastete den EU-Rapsmarkt nur unwesentlich.
Rapspreis 2018
(c) proplanta

So notierte in Paris der Fronttermin bei Raps zuletzt bei 351,50 EUR/t (Mittwoch: 347,50 EUR/t), der Termin NOV 2018 bei 357,75 EUR/t und für FEB 2018 bei 361,50 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Vormittag bei 1,1675 USD/EUR.

Druck kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin auf 274,28 EUR/t (Mittwoch: 283,76 EUR/) fiel. Sojaöl ging auf 547,24 EUR/t (Mittwoch: 554,78 EUR/t) zurück. Bei Palmöl fiel der Fronttermin in Kuala Lumpur auf 485,36 EUR/t (Mittwoch: 487,93 EUR/t). Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin auf 343,40 EUR/t (Mittwoch: 337,45 EUR/t) etwas aufwärts. Bei Rohöl stieg der Frontermin für Brent auf 76,39 USD/Barrel (Mittwoch: 75,52 USD/Barrel), der für WTI auf 70,72 USD/Barrel (Mittwoch: 65,56 USD/Barrel).

Dabei lagen die Preise des Handels für Rapssaat (40/2/9) für Liefertermin ex Ernte zuletzt bei 350,50 EUR/t (Mittwoch: 346,00 EUR/t) FOB Mosel, bei 345,00 EUR/t (Mittwoch: 341,00 EUR/t) FCA Hamburg, bei 351,00 EUR/t bzw. 352,00 EUR/t (Mittwoch: 342,00 bzw. 351,00 EUR/t) FCA Neuss/Hamm und 350,00 EUR/t (Mittwoch: 342,00 EUR/t) FCA Mannheim und Salzgitter. Die Preise für Liefertermin Q4/18 bei 363,00 EUR/t FCA Niederrhein.

Der internationale Rapsmarkt konnte sich leicht erholen, weil Kanadas Exporteure sich höhere Exportchancen für Canolasaat und Verarbeitungsprodukte versprechen.

Ab 6. Juli erheben die USA um 25 % höhere Importzölle auf Einfuhren aus China im Warenwert von 200 Mrd. USD, China parierte mit Importzöllen auf 659 US-Produkte wie Fleisch, Gemüse, Soja, Whiskey, Tabak und Autos. Chinas Importsteuern auf Sojabohnen würden am 6. Juli 25 % betragen, wenn die US-Sanktionen bestätigt würden. Dies ist eine Chance für Raps und andere Ölsaaten, braucht China vor allem Proteinträger wie Sojaschrot, Rapsschrot und Sonnenblumenschrot. Auch die Trockenheit kehrte in Kanada zurück, was die Ertragserwartungen für Canolasaat belastete, wohingegen der Osten Australiens endlich Niederschläge verzeichnete, ob diese reichen, muss sich erst zeigen.

Der zweite für den Rapsmarkt wichtige Marktfaktor kommt vom Rohölmarkt. Die US-Regierung kündigte an, alle Länder, die ab dem 4. November dieses Jahres noch Rohöl aus dem Iran beziehen würden, mit Sanktionen zu belegen. Darunter würde auch Deutschland fallen. Ginge die Rohölförderung aus dem Iran zurück, fehlten dem Markt täglich 2,8 Mio. Barrel.

Die Ölexporte sind die wichtigste Einnahmequelle des Iran. Ein Total-Embargo würde dort zu einer ernsthaften Wirtschaftskrise führen. Der Ausfall dürfte für steigende Rohölpreise vor allem in den USA führen, weil die USA zusammen mit Saudi-Arabien ihre Rohölfördermenge steigern wollen. Dies würde vermutlich auch die Rapspreise etwas mit nach oben ziehen, sicher nicht in gleicher Relation zum Rohölpreis.
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