Der Fronttermin bei Raps in Paris stieg auf 378,25 EUR/t. Unterstützt wurde Raps durch gestiegene Terminkurse für Soja- und Palmöl. Hauptpreistreiber waren aber die Sojabohnen, die auch Raps mit nach oben zogen. In der EU zogen die
Rapspreise an, weil die Ölmühlen kaum Verarbeitungsbestände besitzen, die bis zum Jahreswechsel ausreichend sind. Durch die leichte Verteuerung bei Pflanzenölen verbessern sich die Verarbeitungsmargen der Ölmühlen.
Fakt ist, dass die Rapsverarbeitung durch die geringere Welternte von nur 60,6 Mio. t, was einem 8-Jahrestief entspricht, stark limitiert bleibt. Bereits in der letzten Saison fiel die
Rapsernte von knapp 67 Mio. t auf 64 Mio. t zurück. Wegen der geringeren Rapsernte soll auch die globale Verarbeitung von 61,4 Mio. t im Vorjahr auf 58,9 Mio. t sinken, wobei die globalen Endbestände von 6,2 Mio. t auf 5,5 Mio. t zurückgehen sollen.
Der Grund für die weltweit niedrigere Rapsernte sind kleine Ernten in der EU-28 von nur 20,1 Mio. t gegenüber 22,3 Mio. t im Vorjahr und in China von 6 Mio. t gegenüber 8 Mio. t. In Kanada und in Indien werden mit 18,5 Mio. t bzw. 6,3 Mio. t leicht höhere Ernten als im Vorjahr erwartet.
Der Branchendienst Oil-World geht zur Kampagne 2016/17 von Raps- und Canola-Importen von 3,7-3,8 Mio. t aus. Bei der EU-Versorgung wird vom Anfangsbestand von 1,24 Mio. t Raps und auf 0,95 Mio. t sinkenden Endbestand ausgegangen. Die EU-Rapsimporte sollen von 3,4 Mio. im Vorjahr auf 3,7 Mio. t steigen. Die Rapsverarbeitung wird wegen verminderter Verfügbarkeit von 24,3 Mio. t im Vorjahr auf nur noch 23,3 Mio. t zurückfallen.
Fazit: Raps stemmt sich weiterhin gegen die Launen beim Soja- und Rohölpreis. Der Fachhandel erwartet nach der Haupternte von Sojabohnen mit leicht steigenden Rapspreisen bis Weihnachten bzw. Januar 2017, bevor die neue Sojaernte aus Südamerika auf den Markt kommt.