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09.05.2018 | 18:56

Soja-Fronttermin schmiert auf 315,97 EUR/t ab - Verhandlungen zwischen USA und China werden am Wochenende fortgesetzt

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt legt derzeit einen regelrechten Schlingerkurs hin, je nach Verhandlungsstand über den Zollkonflikt zwischen den USA und China und auch anderer politischer Schwergewichte, wie gestern die Aufkündigung des Atom-Abkommens mit dem Iran durch US-Präsident Donald Trump, was Befürchtungen über eine Rohöl-Verteuerung hoch kochen lässt. Die Aussaat von US-Sojabohnen legte kräftig zu.
Sojapreis heute
(c) Lucky Dragon - fotolia.com

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Sojabohnen bei 315,97 EUR/t (Freitag: 323,22 EUR/t, für AUG 2018 deutlich schwächer bei 318,82 EUR/t und für SEP 2018 bei 316,90 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 358,09 EUR/t (Freitag: 367,34 EUR/t), der Termin für AUG 2018 schwächer bei 355,49 EUR/t und für SEP 2018 bei 353,92 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,1876 USD/EUR.

Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt für prompte Termine bei 375,00 EUR/t (Freitag: 390,00 EUR/t), für Liefertermine Q2/18 bei 370,00 EUR/t (Freitag: 382,00 EUR/t), für Q3/18 bei 367,00 EUR/t (Freitag: 367,00 EUR/t), für Q4/18 bei 369,00 EUR/t (Freitag: 368,00 EUR/t) und für Q1/19 bei 364,00 EUR/t (Freitag: 366,00 EUR/t) EXW Hamburg. In Mainz kostete Sojaschrot LP für prompte Termine 378,00 EUR/t (Freitag: 395,00 EUR/t), in Regensburg und Straubing bei 392,00 EUR/t (Freitag: 409,00 EUR/t). Für Termine Q4/18 waren die Preise um 9-15 EUR/t niedriger.

In den USA scheiterten diese Woche die Verhandlungen mit China über den Zollkonflikt, was die Sojakurse zunächst massiv nach unten trieb. Durch den Umstand, dass die Verhandlungen bereits am nächsten Wochenende fortgesetzt werden, zogen die Kurse in Chicago wieder an. Durch gestrige Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, dass Atom-Abkommen mit dem Iran aufzukündigen und womöglich Sanktionen gegen den Iran zu verhängen, brodelt der Rohölmarkt auf höherer Stufe. Dabei trifft der Importrückgang Chinas bei Sojabohnen den US-Markt bereits hart, hatte China im April mit 6,9 Mio. t rund 14 % weniger Sojabohnen eingeführt als im Jahr zuvor. Und sanken die Importe im Zeitraum Januar-April um 3,8 % gegenüber dem Vorjahr auf 26,4 Mio. t.

Dabei lagen die Exporte für US-Sojabohnen letzte Woche mit 416.300 t gegenüber 371.300 t in der Vorwoche unter den Erwartungen des US-Handels. Die wöchentliche Zollinspektion ergab eine Exportmenge von 533.667 t gegenüber 692.000 t in der Vorwoche, was wenig Begeisterung beim US-Handel erzeugte.

Mächtige Fortschritte machte die Aussaat von US-Sojabohnen, waren zuletzt 15 % der US-Sojabohnenfläche bestellt, gegenüber 13 % im Fünf-Jahresmittel. Unterstützt wurde der Markt durch Kanadas Prognose, dass die kanadische Anbaufläche für Sojabohnen mit 6,5 Mio. Acres um 11,4 % gegenüber dem Vorjahr zurückfallen soll. Allerdings rechnete das USDA mit einer um 15 % ansteigenden Sojafläche Indiens und einer um 2 Mio. t größeren Sojaernte Chinas, hat die dortige Regierung erklärt, den Anbau im eigenen Land um 8,8 % anzuheben, um die Abhängigkeit bei Soja von den USA zu lindern.
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