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11.08.2017 | 19:08
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Weizenpreis unter Druck: Russland soll 77,5 Mio. t Weizen ernten

Stuttgart/Paris/Chicago - Die internationalen Weizenmärkte gerieten durch den bearish ausgefallenen WASDE-Report  mächtig unter Druck, sollen Russland mit 77,5 Mio. t gut 5,5 Mio. t und die Ukraine mit 26,5 Mio. t rund 2,5 Mio. t mehr Weizen ernten als bisher erwartet.
Weizenpreis 161,50 EUR/t
Entwicklung Weizenpreis an der Matif (c) proplanta

Canadas Weizenernte wurde dagegen um 1,85 Mio. t auf 25,6 Mio. t, die US-Weizenernte um 0,56 Mio. t auf 47,3 Mio.t und EU-Weitenernte um 0,44 Mio.t auf 149,6 Mio. t nach unten korrigiert. Trotzdem steigt die Weltweizenernte um 5,35 Mio.t auf 743,2 Mio. t (Vorjahr: 755,0 Mio. t), die Weltvorräte wurden um 4 Mio. t auf 264,7 Mio. t angehoben (Vorjahr: 258,6 Mio. t), sodass die Vorräte/Verbrauchsratio bei 35,9 % liegt, was hoch ist, wobei jedoch Chinas enormen Weizenreserven mit 127,6 Mio. t zu Buche schlagen, was die Weltvorräte der übrigen Länder wieder relativiert.

In den USA ging es beim Weizenexport wieder aufwärts, erreichten die Exporte von US-Weizen mit 464.300 t gegenüber 145.500 t in der Vorwoche und 498.000 t zuvor ein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis.

Mit Blick auf Nordeuropa lähmt Regen in nächsten Tagen den Erntefortgang bei Weizen in Norddeutschland, England und Skandinavien, die Zeitfenster für den Drusch sind immens eng und verderben neben dem Preisrückgang bei Weizen den Erzeugern die Laune. Während die Weizenernte im Südwesten abgeschlossen ist, wird der Erntefortgang in Ostdeutschland auf 70 % und in Norddeutschland auf 35 % geschätzt, wobei je nach Regengebieten der Fortgang stark variieren kann.

Zu niedrige hl-Gewichten unterhalb 76 kg/hl und Fallzahlen unter 220s deuten auf einen höheren Futterweizenanteil hin, den es im Vorjahr so nicht gab. Erste Hochrechnungen in Deutschland zielen auf 30-40 % Futterweizenanteil, gegenüber höchstens 10 % im Vorjahr. Großer Hemmschuh für die Preisentwicklung bleibt derzeit die schwache Exportentwicklung für EU-Weizen in Drittländer, exportierte die EU seit 1. Juli nur 1,3 Mio. t gegenüber 2,8 Mio. t im Vorjahr.

So notierte in Chicago der Fronttermin für CME-EU-Weizen bei 162,00 EUR/t (Mittwoch: 161,00 EUR/t), für US-Weizen bei 137,52 EUR/t (Mittwoch: 143,02 EUR/t) und an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 161,50 EUR/t (Mittwoch: 162,00 EUR/t). Beim Dezembertermin verlor Weizen an der MATIF um 0,75 EUR/t auf 167,25 EUR/t und für März 2018 um 1,00 EUR/t auf 171,75 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Vormittag bei 1,1770 USD/EUR.
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