Analysten erwarten zumindest bei Weizen keine wesentlichen Änderungen im heute Abend erscheinenden WASDE-Report für Oktober 2016, wenn auch die Trockenheit in Westeuropa weiterhin ein Thema bleibt und die Weltvorräte für Weizen leicht nach unten korrigiert werden könnten. Dabei beurteilte Chicago die Marktlage bei Weizen positiver als Paris. Denn in Chicago ging es beim Fronttermin für CME-EU-Weizen weiter aufwärts auf 164,75 EUR/t (Vorwoche: 164,00 EUR/t), bei US-Weizen auf 135,60 EUR/t (Vorwoche: 129,55 EUR/t) und an der
MATIF bei Weizen Nr. 2 nach dem Rückgang wieder auf 158,00 EUR/t (Vorwoche: 160,25 EUR/t) nach oben.
Dabei waren die schwachen US-Weizenexporte von nur 377.000 t letzte Woche mehr als ernüchternd für den US-Markt, auch die wöchentlichen Exportanmeldungen waren mit 433.000 t niedrig, ist US-Weizen angesichts des gestiegenen US-Dollars wenig konkurrenzfähig am Weltmarkt. Die US-Weizenaussaat lag mit 59 % Fortgang lediglich mit 1 % Minus gegenüber dem Fünf-Jahresmittel im grünen Bereich.
In Kanada scheinen frühe Frosteinbrüche die
Weizenernte zu behindern. Im zweitrockensten Kontinent Australien gefährdet regennasse Witterung die Qualität der nahenden Weizenernte, die nach Einschätzung des Handels mit 28 Mio. t ein sehr gutes Ergebnis bringen dürfte, aber mit einem vergleichsweise hohen Futterweizenanteil.
In der EU-28 ist es auch nach den Niederschlägen vom letzten Wochenende vielerorts zu trocken, in Frankreich wurden laut FranceAgriMer bis zum letzten Wochenende gerade 6 % der Weizenfläche bestellt gegenüber 18% Fortgang im Vorjahr, weil die Böden schlicht zu trocken sind. Auch in Deutschland sind zentralgelegene Standorte teils nicht bestellbar.