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21.03.2020 | 18:13

Aktuelle Infektionsschutzmaßnahmen in den Bundesländern

Infektionsschutzmaßnahmen
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Auf den Samstag sollte es ankommen, hatte Ministerpräsident Kretschmann gewarnt. Eine Chance wollte er noch geben, damit sich auch die Uneinsichtigen an die Regeln halten im Kampf gegen das Coronavirus. Das Wetter dürfte die Entscheidung erleichtert haben. (c) proplanta

Brandenburg: Ein Toter und 288 bestätigte Corona-Fälle



Die Zahl der positiv auf das neuartige Virus getesteten Brandenburger steigt. Jetzt stehen 50.000 Atemschutzmasken für das Gesundheitswesen im Land bereit. Weitere sind angekündigt.

In Brandenburg gibt es den ersten Toten nach einer Coronavirus-Infektion. 315 Menschen seien mittlerweile positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit (Stand: 16 Uhr). Das seien 50 mehr laborbestätigte Fälle als am Vortag. 20 Menschen seien in stationärer Behandlung; zwei Menschen davon würden beatmet. Ein 81 Jahre alter Infizierter mit schwersten Vorerkrankungen aus dem Landkreis Havelland war am Freitag gestorben.

Jedes einzelne Patientenschicksal sei tragisch und für Familien ein schmerzhafter Verlust, betonte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Grüne). Diese Corona-Krise sei sehr ernst. Konzentriert werde sich darauf, das Gesundheitswesen so schnell wie möglich zu stärken. Jetzt müsse man sich auf die deutlich steigende Zahl an Krankheitsfällen vorbereiten.

Ausgangsbeschränkungen für die Bürger sind bislang in Brandenburg nicht vorgesehen. Man müsse die nächsten Tage abwarten und beobachten, ob die bisherigen Maßnahmen griffen, erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag. Restriktive Einzelmaßnahmen in Städten mit einer erhöhten Zahl an Sars-CoV-2-Infizierten wollte er nicht ausschließen.

Am Sonntag will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder über weitere Anti-Corona-Maßnahmen beraten. Dabei stehen auch Ausgangssperren im Raum. Einzelne Länder wie Bayern haben bereits Beschränkungen eingeführt.

Am Samstag wurden für Brandenburg etwa 50.000 Atemschutzmasken angeliefert, die in Krankenhäusern, Arztpraxen und Gesundheitsämtern dringend benötigt werden.

Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) finanzierte die Beschaffung und organisiert mit Hilfe des Interministeriellen Koordinierungsstabs Coronavirus des Landes und des DRK die Verteilung an die 19 regionalen Abstrichstellen in Kooperation mit den Landkreisen, kreisfreien Städten, Krankenhäusern und ambulanten Ärzten.

In Kürze sollen nach Angaben des Sozialministeriums weitere Lieferungen des Bundes im Land eintreffen. Sie gehen über die Landkreise und kreisfreien Städte unter anderem an Krankenhäuser und Gesundheitsämter.

Aktuell werden nach Angaben von Ministerin Nonnemacher im Land sechs Prozent aller bestätigten Coronavirus-Fälle stationär versorgt. «Im Vergleich mit anderen Ländern sind damit die Zahlen der schweren Krankheitsverläufe und Todesfälle noch sehr niedrig», sagte sie.

Die meisten Fälle gibt es nach den offiziellen Angaben in den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch-Oderland mit 42 und 39. In Barnim waren es 37. Märkisch-Oderland hatte zudem mit 16 Betroffenen den höchsten Zuwachs binnen eines Tages.

«Es gibt weiterhin keinen Grund für Hamsterkäufe», sagte Infrastruktur-Staatssekretär Rainer Genilke (CDU) nach einem Besuch am Samstag beim Lebensmittel-Logistikstandort von Edeka in Freienbrink/Grünheide bei Berlin. Die Versorgung des Landes mit Lebensmitteln sei gesichert.

Kunden in Brandenburger Super- und Drogeriemärkten hielten bei ihren Wochenendeinkäufen zumeist Abstand in Supermärkten. 1,50 oder 2 Meter Platz zwischen den Kunden an der Kasse, an der Fleischtheke oder in der Schlange am Marktstand sowie beim Bäcker werden nach Beobachtungen von dpa-Reportern in der Regel eingehalten.

Oft appellieren Hinweisschilder oder Piktogramme an die Vernunft der Kunden. In Supermärkten in Potsdam und Frankfurt (Oder) wurde auf den Abstand zusätzlich noch mit Klebestreifen auf dem Fußböden hingewiesen.

Um mehr Menschen testen zu können, wird in Lübben im Landkreis Dahme-Spreewald am Montag eine Schwerpunktpraxis eröffnet. Diese Fiebersprechstunden sind nur für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene mit akuten Erkältungssymptomen gedacht. In Cottbus sollte am Carl-Thiem-Klinikum durch das Technische Hilfswerk vorsorglich ein weiteres Zelt errichtet werden. Es sollte ab Montag betriebsbereit sein. Darin sollen weitere Patienten stationärer aufgenommen werden.
dpa
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