Dass Trump das Klima ziemlich egal ist, hat er nie verborgen. Jetzt legt er die Axt an das Werk seines Vorgängers, würde den Klimaschutz am liebsten an der Wurzel ausreißen. Das geht nicht sofort, und es wird Klagen geben - aber das Signal ist mehr als deutlich. (c) awenart - fotolia.com
Klimaschutzexperte Latif warnt USA vor mehr Treibhausgasen
Der Kieler Klimaschutzexperte Mojib Latif hat US-Präsident Donald Trump davor gewarnt, von dem Ziel abzurücken, weniger
Treibhausgase zu produzieren. «Das wäre natürlich ein fatales Signal - auch in die anderen Länder, denen man eben diesen Kompromiss abringen musste», sagte der Leiter des Forschungsbereiches Ozeanzirkulation und Klimadynamik des Kieler Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». Latif zufolge sind die USA für 15 Prozent der weltweiten Treibhausgase verantwortlich.
Trump hatte am Dienstag ein Dekret unterzeichnet, durch das zentrale Bestimmungen zum
Klimaschutz abgebaut, aufgeweicht oder abgeschafft werden sollen. Die USA müssten aufpassen, dass sie sich durch diese «rückwärtsgewandte Politik» nicht isolierten und wirtschaftlich zurückfielen, sagte Latif. «Ich glaube, das ist im Moment Politik für einige wenige und wird das Land nicht voranbringen.»
Deshalb sei er sich nicht sicher, ob die amerikanischen Treibhausgase trotz Trump wieder steigen würden. Es gebe viele Kräfte in den USA, die die Chancen der erneuerbaren Energien kannten, sagte Latif. Deshalb sei er zuversichtlich, dass die USA auch weiterhin Treibhausgase reduzieren würden.