Ministerien und Landwirte planen Austausch wegen Nitratbelastung
In der
Diskussion um hohe Nitratwerte im
Grundwasser treiben schärfere Vorgaben zum Düngereinsatz die Bauern auch in Thüringen auf die Straße. Nun soll es ein Dialogforum mit der Politik geben.
Im Streit über die Bedeutung von Düngemitteln für die
Nitratbelastung im Grundwasser hat die Thüringer Politik ein Treffen mit den Bauern angekündigt. Das Thema soll voraussichtlich bei einem Dialogforum von Vertretern der Landwirtschaft und den Spitzen des Umwelt- sowie Landwirtschaftsministeriums besprochen werden. Geplant ist der Termin am 20. Februar in Erfurt. Das teilten die zuständigen Ministerien mit.
Die Düngerverwendung soll beschränkt werden, weil die
EU-Kommission Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser beim Europäischen Gerichtshof verklagt. Die schärferen Vorgaben führten zu heftigen Protesten der Bauern auch in Thüringen. Eine von der Großen Koalition im Bund beschlossene finanzielle Unterstützung in Höhe von einer Milliarde Euro löst das Problem aus ihrer Sicht nicht.
Der Thüringer
Bauernverband sieht die Grundlage zur Erhebung der Nitratwerte kritisch und fordert eine Überprüfung etwa von Messstellen. Aus Sicht der Bauern sind pauschale Düngeeinschränkungen falsch - es sei noch nicht klar, ob kritische Nitratwerte tatsächlich auf Landwirtschaft zurückzuführen seien. «Nitratauswaschungen aus Deponien oder andere Altlasten verschwinden nicht, wenn wir aktuell weniger düngen», hatte Verbandspräsident Klaus Wagner vor einigen Tagen erklärt.
In Thüringen gibt es nach Angaben des Umweltministeriums derzeit 225 Messstellen im Landesnetz, an denen die Grundwasserbeschaffenheit ermittelt wird. Die Stellen seien so verteilt, dass sie die Situation des Landes abbilden. Einmal im einmal Jahr werden dort Proben entnommen und untersucht.
Die Stationen würden ständig auf Repräsentativität geprüft. Das Messnetz soll bei dem Treffen am 20. Februar Thema sein. Für die Beurteilung der Grundwasserqualität werden zusätzlich Daten Dritter genutzt, etwa öffentlicher Wasserversorgungsunternehmen, wie es hieß.