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18.01.2018 | 17:53 | Tierseuchenbekämpfung 

Afrikanische Schweinepest in EU nicht außer Kontrolle

Berlin - Die Afrikanische Schweinepest ist nach Worten von EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis in der Europäischen Union «nicht außer Kontrolle».

Afrikanische Schweinepest EU
(c) proplanta
Es sei jedoch der «maximale Einsatz» aller Verantwortlichen nötig, um ein Übergreifen auf Deutschland zu verhindern, sagte Andriukaitis am Donnerstag in Berlin. Er äußerte sich anlässlich der Landwirtschaftsmesse Grüne Woche, die am Abend eröffnet werden sollte.

Der EU-Kommissar appellierte an Russland, verlässliche Daten vor allem über infizierte Wildschweine zu übermitteln. Russland habe seine Behauptung, die Schweinepest sei über die EU nach Russland gekommen, inzwischen zurückgezogen. Darüber hinaus sei aber nichts geschehen. Auf den Vorschlag einer Partnerschaft bei der Überwachung der Schweinepest sei Russland nicht eingegangen.

Zum Verbreitungsweg sagte Andriukaitis, es sei belegt, dass die Schweinepest von Afrika zunächst nach Georgien gewandert sei, dann im Jahr 2009 weiter nach Russland und sich von dort in die Ukraine, nach Weißrussland, in die baltischen Staaten und nach Polen ausgebreitet habe. Der Erreger ist für den Menschen ungefährlich. Bei Schweinen verläuft die Erkrankung aber in fast allen Fällen tödlich. Es gibt keinen Impfstoff gegen die Seuche.

Hauk setzt im Kampf gegen Schweinepest auch auf Impfstoff



Zur Vorbeugung eines möglichen Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland soll die Forschung nach einem Impfstoff intensiviert werden. Das sagte Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) am Donnerstag nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen in Berlin. Außerdem habe das Land durchgesetzt, dass es einen Prüfauftrag für den möglichen Einsatz von Nachtsichtsichtgeräten für die Jagd auf Wildschweine gebe. Nachts lasse es sich leichter jagen. Hauk hatte sich in der Vergangenheit für eine Ausweitung der Jagd auf Wildschweine stark gemacht.

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) kündigte eine Verschärfung der Schweinepest-Verordnung an. Er werde sie «bereits in Kürze» vorlegen, sagte er. Die Verschärfung solle mit Bund und Ländern abgestimmte «Desinfektionsmaßnahmen in größerem Rahmen» vorsehen. Hauk sagte, die Hygienestandards müssten überprüft und optimiert werden.

Die Afrikanische Schweinepest tritt seit 2014 in den baltischen Ländern und in Polen auf, davor gab es Nachweise in der Ukraine, Weißrussland und Russland. Im Juni 2017 wurde der Erreger erstmals auch bei Wildschweinen in Tschechien gefunden. Das Virus ist für Menschen ungefährlich, bei Haus- und Wildschweinen aber verläuft die Erkrankung fast immer tödlich. Einen Impfstoff gibt es nicht.
dpa
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