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10.05.2013 | 10:21 | Entwicklungszusammenarbeit 

Aigner besucht Agrarprojekte in Äthiopien

Addis Abeba / Kulumsa - Die Folgen des Klimawandels in Afrika kann Ilse Aigner in Äthiopien ganz hautnah erleben.

Ilse Aigner
(c) proplanta
Es regnet in Strömen, als die Bundeslandwirtschaftsministerin am Mittwoch mit ihrer Delegation aus der Hauptstadt Addis Abeba in Richtung Süden aufbricht. Dabei ist der Mai in dem Land am Horn von Afrika traditionell ein Trockenmonat - die lange Regenzeit soll eigentlich erst im Juni einsetzen.

«Das Land kämpft mit sehr vielen Herausforderungen, mit Bodenerosion und unregelmäßigen Regenfällen», sagt die CSU-Politikerin auf der Fahrt nach Kulumsa in der Region Oromia und blickt hinaus auf die vorbeiziehende Hügellandschaft.

Dann aber verschwinden die grauen Wolken, und die afrikanische Sonne brennt auf die Felder im Hochland. Ziegen und Schafe suchen den kargen Boden nach Grashalmen ab, aber viel finden sie nicht. Anders ist das auf der Musterfarm in Kulumsa, die etwa 160 Kilometer südlich von Addis Abeba in 2.200 Metern Höhe liegt. Hier finanziert das Bundeslandwirtschaftsministerium zusammen mit Wirtschaftsunternehmen die Ausbildung von Fachkräften im Agrarsektor. «Ich sehe großes Potenzial gerade in dieser Gegend», betont Aigner, die zum ersten Mal in Äthiopien ist.

Der Schlüssel sei die Ausbildung - in der Theorie, aber gerade auch in der Praxis: «Wer mit Maschinen umgehen will, sollte auch hinter der Maschine stehen und sie sich nicht nur auf einem Flipchart ansehen», erklärt Aigner vor Mitgliedern der äthiopischen Regierung und des Bundestages sowie Wirtschaftsexperten und Vertretern von Stiftungen, die sich in Äthiopien engagieren.

Rund 1.500 Bäuerinnen und Bauern sollen bis Mitte 2014 lernen, wie sie Agrarmaschinen bedienen, warten und reparieren können - und wie sie durch moderne Technologie Arbeitsgänge und Kosten einsparen können, erklärt Projektleiter Heinz Loos von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die das Trainingsprogramm im Auftrag des Ministeriums umsetzt.

Bevor Aigner das neue deutsch-äthiopische Weiterbildungszentrum einweiht, pflanzt sie noch tatkräftig samt Schaufel und Gießkanne zusammen mit ihrem äthiopischen Amtskollegen Wondirad Mandefro zwei Palmen.

Schwere Maschinen glänzen in der Sonne, darunter ein feuerroter Traktor und ein riesiges Gerät zur Aussaat von Pflanzensamen. In den meisten Regionen des armen Landes ist so eine Ausstattung noch futuristisches Wunschdenken: Fast überall sind die Menschen mit biblisch wirkenden Ochsenkarren im Einsatz.

Äthiopien ist ebenso wie Südafrika, wo Aigner ihre Afrika-Reise am Montag gestartet hat, ein Schwerpunktland des Ministeriums. Zusätzlich zur klassischen Entwicklungszusammenarbeit bringt es sich seit zwei Jahren mit seiner fachlichen Expertise auch in die Politikberatung, die Agrarforschung und die praxisorientierte Ausbildung ein. «Ich gehe davon aus, dass wir zusammen mit der Regierung in Addis Abeba noch weitere Projekte anschieben werden», sagt die gebürtige Bayerin Aigner.

Deshalb standen bis Freitag unter anderem noch Gespräche im äthiopischen Landwirtschaftsministerium und mit der 2010 gegründeten «Agricultural Transformation Agency» (ATA) auf der Reiseagenda. In Asagirt nördlich von Addis Abeba wollte Aigner ein integriertes ländliches Entwicklungsprojekt von Karlheinz Böhms Äthiopienstiftung «Menschen für Menschen» besuchen.

«Diese Organisation verfolgt ja auch einen ganzheitlichen Ansatz, was sehr wichtig ist, um Veränderung zu erzielen», sagt sie. «Denn letztlich zählt ja vor allem eins: dass die Menschen genügend zu essen haben.» (dpa)
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