«Die Alm ist bislang auch ohne den Wolf ausgekommen», sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch bei der Hauptalmbegehung auf der Kreuzbergalm bei Schliersee.
Eine Weidekommission soll ab Herbst prüfen, auf welchen Almen ein Schutz der Weidetiere vor dem Wolf nicht möglich ist, wie
Umweltminister Marcel Huber (CSU) sagte. Dort könnte ein Wolf dann trotz strengen Schutzes vergrämt, gefangen oder abgeschossen werden. Gerade im unwegsamen Gelände wären Zäune extrem aufwändig.
Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) sagte, laut
Landesanstalt für Landwirtschaft wären 122.000 Kilometer wolfssicherer Zaun nötig, um Bayerns Weiden zu schützen. Niemand könne das gutheißen - eine solche Barriere könne im touristischen Bergland nicht funktionieren. Auch die oberbayerische CSU-Chefin und Bauministerin Ilse
Aigner, die in Miesbach ihren Stimmkreis hat, sagte, ein wirksamer Schutz von Almen gegen Wölfe sei kaum vorstellbar.
Der Vorstand des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, Georg Mair, warnte, wenn Almen nicht mehr beweidet würden, verschwinde die Kulturlandschaft.
Neben dem Wolf, der noch nicht da ist, bereiten den Almbauern die Touristen sorgen, die in immer größeren Massen kommen. Der Ansturm müsse in Bahnen gelenkt werden, sagte Mair. Mountainbiker, die querfeldein rasen, Hunde, die ihre Häufchen auf den Weiden und damit auf dem Futter der Kühe hinterlassen, oder Wanderer, die nachts mit Stirnlampe das Wild aufschrecken - es fehle an Respekt vor der Natur und vor den Menschen, die hier arbeiteten.