«Frau
Aigner legt eine populistische Diktion an den Tag, die wir bislang nur von den Grünen kannten», sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Helmut Born, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstag). Mit ihren Vorschlägen erwecke die Ministerin geradezu den Eindruck, «als ob die deutschen Bauern sich dem Tierschutz verweigern».
Das Gegenteil sei der Fall. Das gelte etwa für Aigners Forderung, Ferkelkastrationen ohne Betäubung zu verbieten. «Die Landwirtschaft ist bereit, von der Ferkelkastration völlig wegzukommen», sagte Born. Noch sei aber eine Ebermast nicht praxistauglich.
Aigners Ankündigung, für Legehennen nur noch Boden-, Freiland- und Ökohaltung zuzulassen und die Kleingruppenhaltung abzuschaffen, ist nach Borns Ansicht für die Geflügelhalter die Aufkündigung eines über Jahre auch mit Tierschutzorganisationen erarbeiteten Kompromisses. Deutschland habe 2010 noch vor anderen EU-Ländern das Käfigverbot umgesetzt.
Die Ministerin vergesse, «dass die Bauern in Deutschland durch den einseitigen Käfig-Stopp einen Marktanteil von 20 Prozent eingebüßt haben. Das bedeutet pro Jahr einen Umsatzverlust in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro.» 60 Prozent des Verbrauchs basiere auf Eiern in Suppen, Kuchen, Fertiggerichten und Pizzen. Diese Billig-Eier kämen jedoch aus Ländern wie Polen, Spanien, Brasilien oder Thailand, «wo Käfige acht Etagen übereinander gestapelt sind». (dpa)