Bulgarische Bauern gehen seit einer Woche auf die Straße. Sie sind aber zerstritten, Getreideerzeuger einigten sich mit der Regierung. Doch Viehzüchter und Milcherzeuger zogen in die Hauptstadt ein. (c) proplanta
Mehrere Hundert Vertreter von 26 Verbänden, unter ihnen Viehzüchter, Milcherzeuger und Obst- und Gemüsebauern, verlangten vor dem Regierungssitz mehr Zuschüsse und eine Neuregelung der EU-Auflagen des Grünen Deals. Sie forderten auch den Rücktritt von Agrarminister Kiril Watew. Die Demonstranten versperrten vorübergehend zwei zentrale Boulevards und verschütteten Milch.
Es kam einem Bericht des Fernsehsenders bTV zufolge zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Dabei hinderten Ordnungskräfte aufgebrachte Landwirte daran, in das Regierungsgebäude einzudringen. Ministerpräsident Nikolaj Denkow lehnte nach Angaben der Demonstranten ein von ihnen beantragtes Treffen ab.
Erst am Montagabend war ein Memorandum zwischen der Regierung und der Bulgarischen Agrarkammer über Kompensationen wegen des preisgünstigeren Getreideimports aus der Ukraine unterzeichnet worden. Die Landwirte, die nun vor dem Ministerrat demonstrierten, gehören nicht zu dieser Agrarkammer. Sie wollten ihre Proteste regional fortsetzen.
Eine dritte Gruppe von Agrarerzeugern, die ebenso an der Abmachung mit der Regierung nicht beteiligt ist, stellte gemeinsame Grenzblockaden mit protestierenden Landwirten im benachbarten Griechenland in Aussicht.
