Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.04.2012 | 14:54 | Dioxin-Skandal 

Mehrere Behörden ermitteln wegen Dioxin-Eiern

Hannover/ Bielefeld/ Kiel - Nach dem Fund von Eiern mit erhöhten Dioxinwerten suchen mittlerweile mehrere Bundesländer nach der Ursache für die Verunreinigung.

Dioxin-Eier?
(c) proplanta
Die genaue Anzahl der mit dem dioxinähnlichen PCB belasteten Eier steht bislang nicht fest.

Nach Funden bei drei Hühnerhöfen im Kreis Aurich in Niedersachsen wurden unter anderem Proben vom Boden und von der Einstreu genommen, teilte das Landwirtschaftministerium am Wochenende in Hannover mit.

Auch andere Materialien sollen untersucht werden, etwa Proben der Stallisolierung. Ergebnisse wurden jedoch erst in den kommenden Tagen erwartet.

Unter anderem soll geklärt werden, ob die Erhöhung der Belastung in den Eiern in den Betrieben zu suchen ist - oder ob möglicherweise auch die Lage der Höfe eine Rolle spielt. Um die mögliche Ursache weiter einzugrenzen, werden auch stichprobenartig Eier aus den umliegenden Betrieben untersucht.

100.000 Eier eines Biobetriebes waren an einen Großhändler nach Nordrhein-Westfalen geliefert worden.

Aus den anderen beiden konventionell arbeitenden Betrieben könnten maximal 58.500 belastete Eier in einer Handelskette im Nordwesten Niedersachsens in den Verkauf gelangt sein, ermittelte der Landkreis Aurich. Den Namen der Handelskette wollte das Ministerium nicht nennen. Die Rückrufaktion ist noch nicht abgeschlossen.

Die mit Dioxin belasteten Eier aus Niedersachsen wurden bis nach Baden-Württemberg geliefert. Wie viele der betroffenen Eier in den Südwesten gelangten und dort in Supermärkten verkauft wurden, ist noch unklar, sagte ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums in Stuttgart.

Zuvor waren bereits mehrere tausend belastete Eier aus Nordrhein-Westfalen in Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg aufgetaucht.

Die Bielefelder Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Bodenverunreinigung auf einem Biohof in Stemwede. Es werde geprüft, ob illegal gefährliche Stoffe auf dem Hof entsorgt wurden, sagte Staatsanwalt Christoph Mackel dem «Westfalen-Blatt».

Dabei ist auch ein Labor in Kiel ins Visier der Behörden geraten, das Eier von dem Biohof analysiert hat. Die Veterinärabteilung der Stadt Kiel hat gegen das Institut ein Ordnungswidrigkeits-Verfahren eingeleitet.

Das Kieler Lebensmittelinstitut habe die örtlichen Behörden über erhöhte Dioxinwerte in untersuchten Eiern zu spät unterrichtet, bestätigte Stadtsprecher Arne Gloy am Sonntag Medienberichte.

Laut «Westfalen-Blatt» soll das Institut die erhöhten Werte am 15. März lediglich der Verpackungsfirma in Euskirchen (NRW) mitgeteilt haben, die die Bio-Eier von dem Hof vertrieb. Dieses Unternehmen habe auch die Eier aus Stemwede nach Kiel zur Überprüfung geschickt, berichtete das Blatt.

Das Kieler Labor war am Wochenende nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger