Noch habe sich aber nichts getan, kritisierte der BUND-Agrarexperte Burkhard Roloff am Dienstag in Schwerin.
Ursache von Sandstürmen wie 2011, die den Autofahrern die Sicht nehmen, sei die Wind- und Bodenerosion. Bis 1991 seien im Land zwei Drittel aller Feldhecken verschwunden. Der Wind wirbele im Frühjahr dann die feinen Bestandteile der Böden und im Winter den Schnee durch die Luft. Abhilfe schaffen könnten mehrreihige Feldhecken aus Bäumen und Sträuchern.
Das Programm müsse eine konkrete Handlungsanleitung zum Erhalt und zur Wiederherstellung eines guten Bodenzustandes geben. Der
BUND hält auch die nach seiner Ansicht schlechte Humuswirtschaft großer industrieller Agrarbetriebe für eine Ursache der schlechteren Bodenstruktur im Land.
Werde nur mit Kunstdünger und ohne Fest-Mist oder Kompost gedüngt, würden die Böden ihre guten chemischen, biologischen und physikalischen Eigenschaften verlieren. Wasser werde nicht schnell genug aufgenommen und bleibe nicht lange genug im Boden. Mehr als 60 Prozent der Böden im Land seien bereits stark oder mittelstark erosionsgefährdet.
10 bis 15 Meter breite Feldhecken quer zur Hauptwindrichtung bieten laut BUND einen guten Erosionsschutz. Zudem seien sie Lebensraum für Tiere. Gleichzeitig dürften die Felder im Winter nicht brach liegen, sondern müssten begrünt sein, zum Beispiel mit Klee oder Ackerfutter. (dpa/mv)